Milzbrand-Angst

Scherzbold verschickt “Zucker”-Briefe

Österreich
19.12.2008 14:12
Für Aufregung haben diese Woche in Wien und Salzburg verdächtige Briefe gesorgt, die an russische Einrichtungen geschickt worden waren. Die Briefe enthielten weißes Pulver. Wegen Verdachts auf Anthrax-Bazillen wurden die Sendungen eingehend untersucht, es stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei deren Inhalt um Traubenzucker handelt. Das bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag. In der US-Botschaft (im Bild) in Wien tauchte am Freitag ein ähnlicher Brief auf.

Am Dienstag waren nach Informationen des Innenministeriums zunächst in der russischen Botschaft und im russischen Kulturzentrum in Wien verdächtige Briefe aufgetaucht. Am Mittwoch erhielt dann auch das russische Generalkonsulat in Salzburg entsprechende Post. Nachdem in den Briefen "kristallines Pulver" gefunden worden war, konnte vorerst nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um Anthrax-Bazillen, die tödlichen Milzbrand verursachen, handelt.

Die Briefe seien daraufhin der ABC-Abwehrschule des Bundesheeres übergeben worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Die mit der Untersuchung befassten Experten gaben am Freitag allerdings Entwarnung. "Es handelt sich zum Glück um Traubenzucker", so der Sprecher.

Am Freitag tauchte ein ähnlicher Brief mit weißem Pulver nach Angaben des Innenministeriums auch in der Botschaft der USA in Wien auf. "Der Inhalt wird gerade untersucht, es dürfte sich aber um die selbe Quelle handeln", meinte der Sprecher. Auch wenn die Briefe in Salzburg und Wien nur Traubenzucker enthalten hätten, müsse man trotzdem "auf jeden Fall Vorsichtsmaßnahmen" treffen.

Der Hintergrund der falschen "Anthrax"-Briefe ist noch nicht klar. "Die Ermittlungen laufen, aber es gibt noch kein Ergebnis", so der Sprecher. Aus Angst vor Nachahmungstätern wollte man den Vorfall ursprünglich nicht öffentlich machen.

Im Jahr 2002 gab es weltweit unzählige Anthrax-Drohungen. Allein in Österreich registrierte man damals über 800 Anthrax-Verdachtsfälle, heißt es aus dem Innenministerium. Seither gibt es bei Verdacht auf chemische Substanzen ein eigenes Verfahren, nach dem in jedem Fall vorgegangen werden muss.

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