"Fötus im Fötus"

Säugling hatte Fuß des Zwillings in seinem Gehirn

Ärzte in den USA haben einem Baby einen Hirntumor entfernt, der einen winzigen Fuß und weitere teilweise ausgebildete Körperteile enthielt. Die Wucherung im Kopf des drei Tage alten Sam (im Bild mit seinen Eltern Tiffnie und Manuel) war über eine Kernspintomographie festgestellt worden, erklärte der Neurochirurg Paul Grabb. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen fehlentwickelten Zwilling.

Während der Operation hatte Grabb in dem Gewebe einen fast perfekt ausgeformten Fuß sowie die Andeutung einer Hand, eines Oberschenkels und eines zweiten Fußes entdeckt. Die US-Zeitung "Denverpost" veröffentlichte Bilder der OP (siehe Infobox), auf denen der Tumor bzw. der Fuß deutlich zu erkennen ist.

Eine so perfekte Ausbildung sei extrem ungewöhnlich, erklärte der Mediziner vom Memorial-Kinderkrankenhaus in Colorado Springs. "Das ist etwas für die Lehrbücher", meinte Mama Tiffnie gegenüber der Denver Post. In einer Ultraschalluntersuchung vor Sams Geburt hatten Ärzte eine "Ansammlung von Flüssigkeit" entdeckt. Als das Baby auf der Welt war, forderten die Eltern eine Untersuchung.

"Fötus im Fötus"
Über die Entstehung des Tumors könne nur spekuliert werden, sagte Grabb weiter. Möglicherweise habe es sich um einen sogenannten Fötus im Fötus gehandelt: Dabei entwickelt sich ein Zwilling im Körper seines Geschwisterchens. Der kleine Sam hat sich von der bereits Anfang Oktober durchgeführten Operation gut erholt.