Absatzeinbruch

Chrysler stoppt für einen Monat die Produktion

Ausland
18.12.2008 12:21
Wegen des drastischen Absatzeinbruchs stoppt der US-Autobauer Chrysler seine Produktion. Wie das Unternehmen am Mittwoch seinen Mitarbeitern und Zulieferern mitgeteilt hat, werden die Bänder für mindestens einen Monat stillstehen. Die Arbeit in 30 Chrysler-Werken soll mit dem Ende der Schicht am Freitag bis zum 19. Jänner eingestellt werden. Vier Werke bleiben sogar über diese Vier-Wochen-Frist hinaus fürs erste geschlossen. Den Angaben zufolge verkaufen Chrysler-Händler bis zu 25 Prozent weniger Autos wegen fehlender Finanzierungsmöglichkeiten. Der Produktionsstopp soll einen Anstieg der Lagerbestände verhindern, hieß es.

Unterdessen berichtet das "Wall Street Journal" über einen neuen Anlauf zu einer Fusion von General Motors (GM) und Chrysler. Beide Seiten hätten ihre Gespräche wieder aufgenommen, schrieb das Blatt am Donnerstag und Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Mehrheitseigner von Chrysler, der Finanzinvestor Cerberus, habe zuvor angedeutet, dass er sich von einem Teil seiner Anteile an dem Autobauer trennen könnte. GM und Chrysler hatten schon früher in diesem Jahr über einen Zusammenschluss gesprochen, mit dem ihr Überleben gesichert werden könnte, sich aber nicht über die Finanzierung verständigen können.

US-Autobauer warten auf Milliardenspritze
Chrysler, die Opel-Mutter General Motors und Ford warten derzeit auf Milliardenhilfen der Regierung, um finanzielle Engpässe vorläufig zu überbrücken. Nach dem Nein des Senats zu einem eigenen Rettungspaket für die Autoindustrie muss US-Präsident George W. Bush entscheiden, ob er das Geld aus dem Topf für die Finanzbranche nimmt. 

"Es muss bald entschieden werden"
Bush hat baldige Klarheit über eine staatliche Rettung der Autoindustrie zugesagt. Er prüfe alle Optionen, betonte der Präsident am Mittwoch in einem Interview mit dem Fernsehsender Fox News. "Es muss relativ bald entschieden werden." Das Geld soll finanzielle Engpässe bei General Motors, Chrysler und Ford  überbrücken, bis die neue demokratische Regierung und der neue Kongress am 20. Jänner antreten.

General Motors stoppt Bau einer Fabrik
Bei der Opel-Mutter General Motors wurden am Mittwoch die Pläne für den Bau einer neuen Motorenfabrik auf Eis gelegt. Bereits in der vergangenen Woche kündigte der Konzern an, dass 20 Fabriken in Nordamerika vorübergehend stillgelegt werden und die Produktion drastisch zurückgefahren wird.

Auch Ford schließt vorübergehend Werke
Im Jänner werden auch bei Ford zehn Produktionsstätten für eine zusätzliche Woche geschlossen. Eine Konzernsprecherin begründete die Verlängerung der Werksferien auf drei statt zwei Wochen am Mittwoch ebenfalls mit dem schleppenden Autoabsatz in den USA.

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