Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hatte am 5. Dezember eine Kapitalerhöhung bei ihrer Hypo-Tochter im Ausmaß von 700 Millionen Euro praktisch im Alleingang gestemmt. Berlin nahm dies zum Anlass, der bayerischen Staatsregierung seinen Respekt auszudrücken: "Die haben eine große Lösung in sehr kurzer Zeit geschafft, das war ein sehr unternehmerischer Einsatz." Der Freistaat hat der BayernLB neben der Übernahme von Haftungen in Milliardenhöhe auch zehn Milliarden Euro Kapital zugeführt, darin enthalten waren auch die 700 Millionen Euro für die Kärntner Hypo.
Diese will nun mit dem Staatsgeld ihr Kernkapital nach Tier One auf neun Prozent anheben. "Im Gegensatz zum Einbezug von Hybridbestandteilen ist das Kernkapital der höchsten Qualität", sagte Berlin. Man habe bereits im Geschäftsbericht 2007 als Leitlinie der Bank festgeschrieben, dass man im Bereich der Kapitalisierung und beim Risikoabbau eine "solide Ausgangsbasis" schaffen wolle. Damit sollen in diesem Bereich die Defizite der Bank aus der Vergangenheit ausgeglichen werden.
Kernkapitalquote soll auf neun Prozent erhöht werden
Berlin bezifferte die effektiven Kosten für die Geldspritze der Republik mit 9,3 Prozent:"Das Geld ist sicher nicht gerade günstig, aber die Erhöhung der Kernkapitalquote ist unumgänglich, weil das international gefordert wird." Das Geld müsse der Bank dauerhaft zur Verfügung stehen, die Kosten würden nach dem Ablauf von fünf Jahren aber systematisch steigen. Prognosen darüber, welchen Weg die Hypo wählen werde, seien jetzt auf Grund der zahlreichen Imponderabilien nicht sinnvoll. "Generell glauben wir aber, dass wir das gewährte Kapital aus unseren Ertägen zurückzahlen werden können", meinte Berlin.
Positiv überrascht zeigte sich der Bankchef über das Engagement der Behörden. Sowohl Finanzministerium als auch Nationalbank und Finanzmarktaufsicht arbeiteten "enorm schnell und unbürokratisch", der Einsatz der Mitarbeiter reiche "weit über die Bürostunden hinaus". Man rechne daher auch damit, dass der Antrag der Hypo "kompetent und rasch" bearbeitet werde, der Abschluss einer Vereinbarung noch vor dem Jahresende sei durchaus realistisch.
Kein positives Jahresergebnis 2008
Die von der EU geforderten Einschränkungen bei der Auszahlung von Dividenden bei Inanspruchnahme des Bankenpaketes schrecken die Hypo Group jedenfalls nicht ab. "Zumindest in diesem Jahr gibt es keinen Anlass, mit einem positiven Jahresergebnis zu rechnen", sagte der Vorstandschef, auf genaue Zahlen über das Ergebnis wollte er sich nicht festlegen.
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