Fußball-Wunder

Aufsteiger Hoffenheim ist deutscher Herbstmeister

Sport
02.01.2009 14:18
Als zweiter Aufsteiger in der Geschichte der Bundesliga hat sich 1899 Hoffenheim die Herbstmeisterschaft gesichert. Der Mannschaft von ÖFB-Teamspieler Andreas Ibertsberger reichte am 14. Dezember ein 1:1 gegen Schalke 04, um Bayern München aufgrund des besseren Torverhältnisses knapp zu überflügeln. Zuvor konnte nur der 1. FC Kaiserslautern (1997/98) als Neuling die Hinrunde als Spitzenreiter beenden.

In einer hektischen Partie erzielte Gerald Asamoah (40.) den Schalker Führungstreffer. Die Gastgeber, bei denen Ibertsberger die gesamte Spieldauer auf dem Platz stand, konnten aus der Gelb-Roten-Karte gegen Jermaine Jones (Foulspiel/55.) lange kein Kapital schlagen, doch Teber zirkelte einen Freistoß zu seinem ersten Bundesligatreffer für 1899 ins Tor (72.).

Schalke überwintert nur auf Platz sieben
Zehn Minuten vor Schluss sah in Orlando Engelaar ein zweiter Schalker die Ampelkarte beim letzten Bundesliga-Spiel im Mannheimer Stadion. In der Rückrunde bittet Hoffenheim in der neuen eigenen Arena in Sinsheim zum Tanz. Schalke liegt nach einer dürftigen Hinrunde auf dem siebenten Rang und damit auch hinter dem Erzrivalen Borussia Dortmund.

Gemessen an der Statistik wird Hoffenheim mit einer Wahrscheinlichkeit von 68,8 Prozent deutscher Meister. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick sicherte sich am Sonntagabend die Herbstmeisterschaft in der Bundesliga - in 31 von 45 Fällen war der Hinrunden-Spitzenreiter auch am Saisonende vorn.

Mäzen Hopp defensiv: "Mit Glück Platz fünf" 
Hoffenheim-MäzenDietmar Hopp glaubt jedoch nicht an den Titelgewinn: "Mit Glück schaffen wir Platz fünf, was UEFA-Cup bedeuten würde und ein Riesen-Glücksfall wäre. Ehrlich gesagt rechne ich mit Platz sechs bis acht", so Hopp.

Am häufigsten Herbstmeister waren die Bayern, die bei ihren 16 Wintertiteln am Ende 14 Mal Meister wurden. Die Münchner führen aber auch bei der Liste der Aufholjäger. In den 14 Fällen, in denen der Wintertitel nicht verteidigt wurde, war der FC Bayern sechsmal der lachende Sieger - die Chancen auf Championat Nummer 22 stehen für die Münchner also weiter nicht schlecht.

Stuttgart glich in letzter Minute aus
Die Titelverteidiger hatten bereits am letzten Hinrunden-Spieltag am Samstag ein 2:2 beim VfB Stuttgart erkämpft. Drei Tage nach dem 3:2 in der Champions League bei Olympique Lyon agierte der FC Bayern in Stuttgart zunächst verhalten und ließ die unter Teamchef Markus Babbel erstarkten Schwaben kommen.

Beinahe folgerichtig brachte Sami Khedira (45.+1) den VfB mit dem Pausenpfiff in Führung und die Bayern unter Zugzwang. Dann aber setzten die Gäste nach, Tim Borowski (48.) und Luca Toni (67.) waren dafür verantwortlich, dass die Münchner auch in ihrem 16. Pflichtspiel in Serie ohne Niederlage blieben. Nach der Roten Karte für Verteidiger Massimo Oddo (85.) riss Khedira (90.) den Münchnern mit seinem zweiten Treffer aber den sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen.

Leverkusen nu 1:1 gegen Cottbus
Bayer Leverkusen (32) kam gegen Energie Cottbus über ein mageres 1:1 nicht hinaus. Wie auch schon in den vorherigen Spielzeiten taten sich die Leverkusener mit den Gästen aus Cottbus sehr schwer. So dauerte es bis zur 77. Minute, ehe Kapitän Simon Rolfes zur Führung für den Werksclub traf. Shao (92.) gelang aber noch der überraschende Ausgleich für Energie. Der Hamburger SV setzte dagegen seinen Aufwärtstrend beim 1:0 gegen eine allerdings stark ersatzgeschwächte Eintracht aus Frankfurt fort und überwintert auf einem UEFA-Cup-Platz. Mladen Petric (59.) sorgte mit seinem achten Saisontreffer für den schönen Abschluss einer starken HSV-Hinrunde.

Bremen schlägt Wolfsburg
Kein Glück hatte trotz eines 2:1-Erfolgs seines Clubs Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg Sebastian Prödl. Der als Innenverteidiger aufgebotene Steirer knickte nach einem Kopfballduell unglücklich um und musste in der 81. Minute wegen eines Bänderrisses ausgetauscht werden (siehe Infobox). Christian Gentner (3.) brachte die auswärts weiter sieglosen "Wölfe" zwar in Führung, die Teamverteidiger Per Mertesacker (27.) mit seinem ersten Saisontreffer ausglich. Wolfsburgs Josue (63.) verhalf Werder dann mit einem Eigentor unfreiwillig zum wichtigen Dreier.

Auf ein Erfolgserlebnis warten muss weiter Christian Fuchs und sein Club VfL Bochum. Der Tabellenvorletzte muss sich ohne den Grippe-erkrankten Niederösterreicher dem 1. FC Köln vor eigenem Publikum 1:2 geschlagen geben.

Fünfter Heimsieg in Serie für den KSC
Der drittplatzierte Hertha BSC feierte beim 4:0 gegen den Karlsruher SC den fünften Heimsieg in Folge. Maximilian Nicu (8.), Waleri Domowtschijski (74.), Florian Lustenberger (86.) und Raffael (88.) waren die Sieggaranten der in dieser Saison erstarkten Berliner. Der KSC, der seit 1963 in der Hauptstadt nicht gewinnen konnte, steckt nach der zwölften Niederlage weiter im Abstiegskampf.

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(Bild: KMM)



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