"Lachnummer"

Seipel erhält 100.000-Euro-Auftrag für Studien

Wien
12.12.2008 11:26
Mit Jahreswechsel löst Sabine Haag den langjährigen Direktor des Kunsthistorischen Museums, Wilfried Seipel, ab. Als Bundesbeamter in Pension gehen kann der vielkritisierte 64-Jährige allerdings erst mit Ende 2009 - bis dahin arbeitet er trotzdem weiter für Vater Staat. Kulturministerin Claudia Schmied hat ihn mit zwei Studien beauftragt, für die der Ägyptologe und Historiker insgesamt 100.000 Euro erhalten soll. „Ich bin ab 1. Jänner Privatmann, also sage ich dazu nichts. Aber das Ministerium hat die richtige Information weitergegeben“, so Seipel.

Eine direkte Verbindung zum KHM haben die beiden Studien mit den Titeln „Strategische Ansätze zur Weiterentwicklung der österreichischen Bundesmuseen unter besonderer Berücksichtigung der Forschung als Fundament der Sammlungs- und Vermittlungsarbeit im Internationalen Kontext“ und „Vergleich nationaler und internationaler Kulturvermittlungsarbeit an renommierten Kulturinstitutionen“ nicht. Die Grünen nannten die Beauftragung eine „Lachnummer“ und „Verhöhnung der Steuerzahler“.

Ministerium: „Keine Mehrkosten“
Im Ministerium spricht man von einer sauberen Lösung, bei der sich der andernfalls unkündbare Beamte Seipel sinnvoll einbringen könne. Das Honorar sei branchenüblich, Seipel bezog als Direktor zuletzt ein Jahresgehalt von einer Viertelmillion Euro. „Herr Direktor Seipel geht ein Jahr früher in Pension“, meinte ein Sprecher von Kulturministerin Claudia Schmied zu der „Konstruktion“. Man spare man sich die Fortzahlung des Beamtengehalts für ein Jahr, in dem Seipel ohne adäquaten Job wäre. „Die Studien waren ohnehin geplant, zudem ist Seipel dafür prädestiniert“, so der Sprecher. Insofern würden sich keine Mehrkosten ergeben, meint man jedenfalls im Ministerium...

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele