Eklat in Israel

Netanyahu wegen Nazi-Lob aus Likud unter Druck

Ausland
11.12.2008 17:23
In feiner Gesellschaft befindet sich offenbar der ehemalige israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu (siehe Bild) in seiner Likud-Partei. Die Zeitung "Haaretz" druckte am Donnerstag 13 Jahre alte NS-verherrlichende Äußerungen des Likud-Politikers Moshe Feiglin ab, dem bei den Wahlen im Februar gute Aussichten auf einen Parlamentssitz ausgerechnet werden: Am 8. Dezember 1995 hatte Feiglin sich in der "Haaretz" positiv über Hitler geäußert und ihn unter anderem als "unerreichtes militärisches Genie" bezeichnet. "Hitler schätzte gute Musik. Er malte. Das war keine Schlägerbande. Sie haben Schläger und Homosexuelle lediglich benutzt", sagte der 46-Jährige damals unter anderem.

Weiter zitierte "Haaretz" Feiglin mit den Worten: "Der Nazismus hat Deutschland aus einer Niederung hin zu einem fantastischen physischen und ideologischen Status befördert." Deutschland seien durch das Hitler-Regime eine "exemplarische Führung, ein anständiges Justizsystem und öffentliche Ordnung" zuteil geworden.

Keine gute Meinung von Arabern
Über Araber äußerte sich Feiglin, der in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland lebt, zutiefst ablehnend. Unter anderem behauptete er, es gebe so etwas wie ein palästinensisches Volk nicht. In Israel lebende Araber forderte er zum Wegzug auf, wie israelische Medien von Feiglins Website zitierten. Die rund 1,4 Millionen Araber im Land machen ein Fünftel der Bevölkerung Israels aus.

Netanyahu will Feiglin jetzt loswerden
Netanyahu bemüht sich derzeit darum, im Kampf um Wählerstimmen seiner rechtsgerichteten Oppositionspartei ein weicheres Profil zu geben. Dies könnte nun aber durch die Feiglin-Äußerungen zunichte gemacht werden. Nachdem Feiglin am Montag bei einer Parteiversammlung auf dem aussichtsreichen Wahllistenplatz 20 platziert wurde, reagierte Netanyahu mit den Worten: "Feiglin wird sehr rasch wieder verschwinden."

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