Experten zweifeln

Partikelfilter-Aktion des Landes wirbelt Staub auf

Steiermark
12.12.2008 17:09
Viele Steirer erinnern sich nur zu gut an das Tohuwabohu um die Partikelfilter-Aktion des Landes: 2006 wachelte die Behörde mit 300 Euro Förderung, wenn man sein Diesel-Auto umweltschonend umrüstete. Jetzt geraten die "Staub-Fänger" allerdings ins Zwielicht: Deutsche Wissenschafter bezweifeln deren Sinnhaftigkeit massiv. Im Kampf gegen Feinstaub waren vor zwei Jahren Dieselpartikelfilter der Weisheit letzter Schluss.

Doch jetzt gibt es Untersuchungen, die die Wirksamkeit nachgerüsteter Dieselfilter in Frage stellen. Tests in Deutschland haben ergeben, dass einige Geräte die vorgeschriebene Reinigungsquote von 30 Prozent nicht erfüllen: So lag die Filterwirkung bei einem GAT-Modell bei nur acht Prozent! Fachleute des Helmholtz-Zentrums für Umwelttechnik in Leipzig bezweifeln überhaupt, dass die Nachrüst-Filtertechnik funktioniert. Die Geräte könnten ultrafeine - also besonders gesundheitsschädliche - Partikel nämlich gar nicht "auffangen". Na bumm!

Remus: "Unsere Filter sind in Ordnung"
Kritik, auf die man bei "Remus" in Bärnbach, dem größten Partikelfilter-Produzenten des Landes, reagiert hat. "Nach dem Skandal um die GAT-Filter wurden auch unsere Teile überprüft", bestätigt Chefin Angelika Kresch. "Das Kraftfahrtbundesamt hat uns aber bestätigt, dass unsere Filter in Ordnung sind."

Daten und Fakten

  • Ein Partikelfilter ist ein Gerät zur Reduktion der im Abgas von Dieselmotoren vorhandenen Partikel (Staubteilchen).
  • Sie bestehen zum größten Teil aus Ruß und unverbrannten Kohlenwasserstoffen.
  • Rußfilter zum Nachrüsten müssen zumindest 30 Prozent der schädlichen Partikel zurückhalten. Bei einigen Systemen (GAT, Tenneco, Bosal) wird der Wert nicht erreicht.
  • 2006 setzte der Boom bei Partikelfilteranlagen in der Steiermark ein. Die Firma "Remus" verkaufte Tausende binnen weniger Wochen.
  • Geschäftsführerin Angelika Kresch ließ alle Geräte überprüfen - vom Kraftfahrtbundesamt wurde ihr die Funktionstüchtigkeit bestätigt.

von Gerald Schwaiger und Peter Riedler, "Steirerkrone"

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