Der Internationale Erd-Rotations-Service (IERS) in Paris hat die Zugabe verordnet, da die Erde und die Atomuhren nach drei Jahren wieder etwas zu sehr aus dem Gleichtakt gekommen sind und die exakte Uhrzeit der Erdbewegung nun eine Sekunde vorauseilt. Die letzte Schaltsekunde gab es im Jahr 2006.
Die Schaltsekunde ist nötig, damit auch künftig um 12 Uhr mittags die Sonne am höchsten steht und es um 24 Uhr mitten in der Nacht ist. Denn die Erde schwankt und wird in ihrer Drehbewegung sogar tendenziell langsamer.
Früher drehte sich Erde etwas schneller
Die Zeiteinheit Sekunde wurde 1967 als das 9.192.631.770-fache der Periodendauer eines Übergangs im Cäsiumatom festgelegt. Diese Definition orientierte sich an astronomischen Daten vergangener Jahrzehnte, in denen sich die Erde noch etwas schneller drehte als heute. Somit ist die damals definierte Sekunde kürzer als jene Zeiteinheit, die sich ergibt, wenn man den irdischen Tag von heute durch 24 mal 60 mal 60 teilt - exakt so viele Sekunden hat ein Tag. Der Unterschied hat sich im Mittel über die Jahre 1960 bis 2000 auf etwa eine Dreiviertelsekunde pro Jahr summiert.
Im Jahr 1972, als bereits eine Zeitdifferenz von zehn Sekunden aufgelaufen war, entschloss man sich, fortan eine Zeitskala mit Extrasekunden als weltweite Referenzzeit zu verwenden. Schaltsekunden machen seitdem aus der Atomzeit die sogenannte koordinierte Weltzeit. Wie unregelmäßig schnell sich die Erde dreht, sieht man daran, dass zwischen 1999 und 2006 sieben Jahre vergehen mussten, bevor eine Schaltsekunde nötig wurde, nun wieder nur drei Jahre.
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