Verlustgeschäft

Verkauf der “Jaguar”-Panzer bringt nur wenig ein

Österreich
09.12.2008 18:26
Er war bei seiner Beschaffung ein Verlustgeschäft, und er ist es noch heute: der Jagdpanzer "Jaguar" des österreichischen Bundesheeres. Die Verwertung der einstmals 74,9 Millionen Euro teuren Panzer-Flotte hat dem Heer bisher lediglich 300.000 Euro gebracht, weitere rund 2,3 Millionen Euro sind noch zu erwarten. Das stellte der Rechnungshof (RH) in einer sogenannten Follow-up-Prüfung fest. Die Empfehlungen des RH aus dem Jahr 2005 sind aber zumindest teilweise umgesetzt worden, so die Prüfer.

Der RH hatte schon den Kauf der Panzer, der Teil des umstrittenen 500 Millionen Euro schweren "Mech"-Pakets des damaligen Verteidigungsministers Werner Fasslabend war, verrissen. Das Waffensystem habe "nur geringen Nutzen" und einen Verlust von 40,3 Millionen Euro "allein für die Munition", für die mehr als das Zehnfache des Fahrzeugpreises bezahlt werden musste, gebracht.

Panzer rosteten jahrelang vor sich hin
Versäumnisse stellt der Rechnungshof auch bei der Bereitstellung der Geräte für den Gebrauch fest. Acht Jahre nach Beschaffungsbeginn seien erst 55 Prozent der Panzer im Einsatz gewesen, der Rest sei jahrelang im Freien gestanden und habe vor sich hingerostet.

Aus der Verwertung des System wurden bisher 334.000 Euro durch den Verkauf von Ersatzteilen erzielt, die Verschrottung der Panzer soll weitere 320.000 Euro und der Verkauf von Munition (Lenkflugkörper) rund zwei Millionen Euro bringen. Der RH empfiehl dem Verteidigungsministerium, den Verkauf der noch vorhandenen Munition mit Nachdruck zu betreiben bzw. andere Verwertungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Empfehlung zu Bataillon vollständig umgesetzt
Vollständig umgesetzt wurde die einstige Empfehlung, über die künftigen Aufgaben des Panzerabwehrbataillons 1 im Fall der Auflassung des Jaguar-Systems zu entscheiden. Das Bataillon wurde aufgelöst, die betroffenen Bediensteten bei anderen Dienststellen oder auf kurzfristig freiwerdenden Arbeitsplätzen eingesetzt.

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