Viertes Todesopfer

Weitere Leiche nach Kampfjet-Absturz gefunden

Ausland
10.12.2008 13:41
Nach dem Absturz eines US-Kampfflugzeugs in ein Wohngebiet der kalifornischen Stadt San Diego ist die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen. Rettungskräfte fanden am Dienstag in den Trümmern eines zerstörten Hauses den Leichnam eines 15 Monate alten Mädchens, das zuletzt noch vermisst worden war.

Bei dem Unglück kamen außerdem die zwei Monate alte Schwester des Mädchens, deren Mutter sowie die Großmutter um. Die Familie stammt aus Südkorea. Die Großmutter war nach Angaben des örtlichen Pfarrers erst vor kurzem in die USA gekommen, um sich um ihre Enkelkinder zu kümmern.

Der Pilot konnte sich einem Zeitungsbericht der "San Diego Union-Tribune" zufolge Sekunden vor dem Aufprall der Maschine mit dem Schleudersitz retten und stürzte in einen Baum. Dabei erlitt er allerdings nur leichte Verletzungen. Zwei Häuser wurden bei dem Unglück völlig zerstört, drei weitere stark beschädigt. Da aus dem brennenden Wrack giftige Gase austraten, wurden etwa 20 Wohnhäuser evakuiert.

Bilder von der Absturzstelle in der Infobox!

Die Maschine vom Typ F-18 befand sich im Anflug auf den Marine-Corps-Stützpunkt Miramar, als das Unglück passierte. Der Pilot war von einem Flugzeugträger vor der kalifornischen Küste zu einem Trainingsflug gestartet. Über dem Ozean sei zunächst eines der beiden Triebwerke ausgefallen, habe der Pilot Anrainern erzählt. Das andere habe dann über dem Wohngebiet versagt. Die Ursache werde untersucht. Anrainer sagten der "Los Angeles Times", dass sie laute Geräusche hörten und den Jet im Sturzflug sahen, bevor er in einem Feuerball explodierte.

Beide Triebwerke der F-18 ausgefallen
Der Absturz ereignete sich drei Kilometer von der Landebahn entfernt. Der Pilot sei in Kontakt mit der Flugsicherung gewesen. Nach dem Ausfall des ersten Triebwerks habe man entschieden, dass die Maschine in Miramar landen sollte. Ein Sprecher der Marines (Marine-Infanteristen) sagte der Zeitung "Los Angeles Times", der Pilot habe zuerst versucht, eine unbewohnte Grünfläche anzusteuern, um einen Crash in Häuser und auf die nahe gelegene Autobahn zu vermeiden. "Er war total aus der Fassung und machte sich große Sorgen, jemanden getötet zu haben", sagte Jason Widmer, der den jungen Piloten kurz nach dem Unfall antraf.

Der Stützpunkt Miramar des US-Marine-Corps liegt mitten in einem Wohngebiet. Lärmbelästigung und die Gefährdung der Anwohner durch Militärübungen sorgen seit Jahren für Kontroversen. Der frühere Standort der Elite-Jagdflugschule der US-Navy - "Top Gun" - wurde durch den gleichnamigen Film mit Tom Cruise Mitte der 1980er Jahre bekannt.

"Hornisse" als Allzweckwaffe der US-Marine
Der amerikanische Kampfjet F-18 "Hornet" zählt zu den Allzweckwaffen der US-Marine. Die "Hornisse" ist sowohl als Abfangjäger und Aufklärer als auch als Jagdbomber einsetzbar. Die Maschine kann von Flugzeugträgern starten und ist für Operationen bei Tag und Nacht gerüstet. Das Flugzeug erreicht fast doppelte Schallgeschwindigkeit, die Reichweite liegt bei 2.400 Kilometern mit Zusatztanks. Eingesetzt wurde die F-18 bereits im Golfkrieg 1991. Der zweistrahlige Kampfjet kann fast alle Typen von lasergelenkten Präzisionsbomben und auch nukleare Waffen aus dem US-Arsenal an Bord nehmen.

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