Türke geflüchtet

“Ich habe Angst, dass man mir was antut!”

(Bild: Christian Schulter)

Nach der wilden Fehde am Wochenende in Neudau wird befürchtet, dass dies erst der Anfang eines blutigen Konflikts gewesen sein könnte. Der Türke (45), auf dessen Kebab- und Pizzalokal (Foto) geschossen worden war, ist mittlerweile mit seiner Familie aus dem Ort geflüchtet: "Ich habe Angst, man hat mich mit Mord bedroht!"

Es ist noch immer nicht ganz klar, was sich da in der Krampusnacht in Neudau abgespielt hatte. Wie berichtet, war es zuerst in einem Bordell und danach auf dessen Parkplatz zu einer wilden Schlägerei gekommen (siehe auch Story in der Infobox). Auf der einen Seite der türkische Wirt und einige Landsleute, auf der anderen Seite der Bordellchef und seine Gäste. "Ich habe eine Pizza in das Nachtlokal geliefert, da bin ich beschimpft und angegriffen worden", sagte Ramazan A. am Sonntag zur "Krone".

Schüsse auf Lokal
Einige Stunden später feuerte ein Unbekannter mit einer Pistole, Kaliber 7,65 Millimeter, sechsmal auf sein Lokal: "Die Auslage und die Glastür sind kaputt, drinnen wurde auch viel beschädigt."

Fehde könnte noch schlimmer werden
Die Polizei befürchtet nun, dass diese Fehde erneut eskalieren könnte. Die Beamten rieten Ramazan A., sich im Ort so lange nicht blicken zu lassen, bis sich die Lage beruhigt hat. "Ich habe große Angst, dass man mir und meiner Familie etwas antut. Deshalb wohnen wir jetzt bei Verwandten."

Friedensangebot
Und er fürchtet auch um seine Existenz: "Es traut sich ja niemand mehr in mein Lokal." Letztendlich hofft er, dass er mit dem Bordellchef wieder Frieden schließen kann: "Ich wäre dazu bereit, wir haben uns ja vorher gut vertragen."

von Peter Riedler, "Steirerkrone"
Foto: Christian Schulter