"Prestige-Bombe"

Beste Doktorarbeit Europas kommt aus Graz

Steiermark
05.12.2008 23:57
Die Doktorarbeit mit dem Titel "Tracing new cell death pathways" der Grazer Molekularbiologin Sabrina Büttner wurde von der renommierten US-Wissenschaftszeitschrift "Science" zur besten Dissertation Europas 2008 gekürt. Büttner schrieb die Arbeit im Rahmen des Nationalen Forschungsnetzwerks "Proliferation, Differenzierung und Zelltod beim Altern von Zellen" im Bereich Molekularbiologie der Universität Graz unter der Leitung von Frank Madeo.

Im sogenannten Forschungsnetzwerk sind neben der Uni Graz auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die Uni Salzburg, die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien, die Medizin-Uni Graz sowie die Technische Universität (TU) Graz beteiligt. Die beteiligten Forscher konzentrieren sich auf die Analyse von Mechanismen, welche Alterungsprozesse steuern.

Zum Fachlichen...
Büttner und Madeo widmeten sich einem bis dahin wenig verstandenen Regulator namens EndoG. Dieser Stoff spielt nicht zuletzt bei alternsassoziierten, degenerativen Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Bei der Aufklärung der Funktionen von EndoG innerhalb der Zelle stellten sich mannigfaltige und teils sogar gegenläufige Wirkungen des Regulators heraus. So kann EndoG vor Zelltod schützen, übernimmt alltägliche Aufgaben beim Zellwachstum, kann aber auch das programmierte Absterben von Zellen fördern.

Als entscheidend für die Wirkung von EndoG hat sich dabei der Zustand der Mitochondrien - gleichsam der Kraftwerke - in der Zelle herausgestellt. Kardinale Bedeutung hat der Stoff für die Schicksal von alternden Zellen, aber auch im Falle von Störungen. So wissen die Mediziner, dass etwa im Falle von Alzheimer- oder Parkinson-Erkrankungen verstärkt Nervenzellen absterben. Durch Modifikation der im Zuge der Dissertation identifizierten Regulation von EndoG könnte in Zukunft der Verlauf verschiedener, alternsassoziierter, degenerativer Erkrankungen beeinflusst werden.

Obwohl Büttner ihre Arbeiten an Hefezellen durchgeführt hat, gelten die Mechanismen etwa in menschlichen Zellen als ähnlich. Hefezellen lassen sich im Labor besonders leicht manipulieren und werden daher vielfach als Modellorganismen herangezogen.

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