Cholera-Epidemie

60.000 Menschen in Simbabwe erkrankt

Ausland
12.12.2008 09:20
Von der Cholera-Epidemie in Simbabwe sind nach Angaben der Hilfsorganisation Oxfam deutlich mehr Menschen betroffen als bisher angenommen. Er gehe von etwa 60.000 Erkrankten aus, sagte der Geschäftsführer von Oxfam Deutschland, Paul Bendix, am Freitag. Vor allem die schlechte Wasserqualität und der Hunger verschlimmere die Situation der Menschen dramatisch, so Bendix. In den vergangenen Tagen hat sich die Epidemie sprunghaft ausgebreitet.

Die UNO gab am Donnerstag erneut gestiegene Opferzahlen bekannt. Demnach sind in dem Land bereits 783 Menschen an der Krankheit gestorben. Dennoch erklärte Simbabwes Präsident Robert Mugabe, es gebe in seinem Land "keine Cholera mehr". Das Gesundheitswesen des Landes liegt nach Jahren der Misswirtschaft vollkommen am Boden.

Simbabwe vor Zusammenbruch?
Nach Ansicht des US-Botschafters in Harare steht Simbabwe kurz vor dem Scheitern als Staat. Die Lage sei "wahrhaft düster", sagte James McGee am Donnerstag bei einem Besuch in Washington. Präsident Robert Mugabe und seine "Günstlinge" hätten das Land unterjocht. Der Diplomat unterstützte Forderungen von US-Präsident George W. Bush nach einem Rücktritt Mugabes.

Für die humanitäre und politische Krise in Simbabwe machte er die verfehlte Wirtschaftspolitik, Korruption und Menschenrechtsverletzungen von Mugabes Regierung verantwortlich. In Harare seien alle Krankenhäuser der Regierung geschlossen, die Müllentsorgung sei zusammengebrochen, berichtete McGee.

USA stocken Hilfsprogramm auf
Wie die Chefin der US-Entwicklungsbehörde (USAID), Henrietta Fore, mitteilte, stocken die Vereinigten Staaten ihr Hilfsprogramm für Simbabwe um weitere 6,2 Millionen Dollar (4,6 Millionen Euro) auf. Zuvor waren bereits 4,6 Millionen Dollar für ein Projekt zur Verbesserung der Wasserqualität und der hygienischen Bedingungen bereitgestellt worden. Die Cholera-Epidemie sei nicht gestoppt, sondern halte an und werde schlimmer, sagte Fore.

Stichwort: Cholera
Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Die hoch ansteckende Durchfallkrankheit führt ohne Behandlung rasch zum Tod. Verhindern lässt sie sich durch sauberes Leitungswasser, häufiges Händewaschen sowie durch Säubern der Nahrung.

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