Der mittlerweile arbeitslose ehemalige Gemeindebedienstete hatte sein Mandat sofort zurückgelegt, als das belastende Material in seiner Wohnung gefunden worden war. Anschließend legte er ein Geständnis ab, dass er aber bald widerrief. "Ich habe gedacht, damit ist alles erledigt, ich wollte das für meine Bekannten auf mich nehmen", erklärte er vor Gericht. Er habe ein offenes Haus gehabt, bei ihm seien die Leute aus und ein gegangen und hätten auch seinen Computer benützt. Namen nannte er keine, da er nach eigenen Angaben oft selbst nur Vornamen seiner Bekannten wusste.
Richter: "Das ist ja jämmerlich"
"Warum hat man einen Zettel gefunden, auf dem Sie sich einschlägige Internetseiten notiert haben?", wollte Richter Martin Wolf im Gerichtssaal wissen. "Ich wollte diese Seiten anfangs der Polizei melden", so die Erklärung. Von den rund 500 Bildern und zehn Filmen, die man bei ihm auf CDs und Videos gefunden hat, will er nicht gewusst haben, dass sie überhaupt in seiner Wohnung waren. "Das ist ja jämmerlich, was sie heute von sich geben, ich glaube ihnen das nicht", so der Richter.
"Ganz grausliche Geschichten"
"Das sind ganz, ganz grausliche Geschichten, bei denen Kinder zur Ware gemacht werden. Meine sexuellen Neigungen sind meilenweit davon entfernt", versuchte sich der Angeklagte zu rechtfertigen. In einem Fall sei er sogar nachweislich im Ausland gewesen, während Dateien mit Kinderporno-Fotos heruntergeladen worden waren, betonte sein Verteidiger Rainer Beck. Der Richter lehnte alle Beweisanträge ab, sprach den Ex-Politiker schuldig. Er wurde zu einer unbedingten Geldstrafe in der Höhe von 1.800 Euro sowie einer bedingten Haftstrafe von vier Monaten verurteilt. Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit, das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.