Um einen Dollar!

Ford-Chef will für symbolisches Gehalt arbeiten

Motor
03.12.2008 09:42
Die angeschlagenen Autobauer in den USA wollen sich im Gegenzug für eine staatliche Milliardenspritze zu einem strikten Sparkurs und zur Umstellung auf zukunftsfähige Energiespar-Modelle verpflichten. Der Konzern Ford legte dem Kongress in Washington am Dienstag einen Plan zur Umstrukturierung vor, für den er um Unterstützung in Höhe von neun Milliarden Dollar (gut 7 Milliarden Euro) bittet. Die Sparmaßnahmen sollten auch die Konzernspitze betreffen: Ford-Chef Alan Mulally wolle für ein Jahresgehalt von einem Dollar arbeiten, solange der Konzern staatliche Hilfen beziehe, außerdem sollten alle fünf Firmen-Jets verkauft werden. Chrysler und General Motors (GM) verfolgten laut US-Medien ähnliche Pläne.
(Bild: kmm)

Der US-Kongress hatte die drei angeschlagenen Autokonzerne aufgefordert, bis Dienstag überzeugende Pläne zur Umstrukturierung vorzulegen. Auf deren Grundlage wollten die Parlamentarier über die von der Autoindustrie erbetene Finanzspritze in Höhe von 25 Milliarden Dollar zu entscheiden. General Motors und Chrysler könnte nach eigenen Angaben die Zahlungsunfähigkeit drohen, sollte diese Finanzhilfe ausbleiben. Die Chefs der drei Konzerne sollten am Donnerstag und Freitag vor dem Kongress Rede und Antwort stehen.

Die vom Kongress erbetenen neun Milliarden Dollar sollten als Sicherheit in einer schwierigen Phase der Überbrückung dienen, teilte Ford mit. Es bestehe dabei die Hoffnung, dass das Geld nicht in Anspruch genommen werden müsse. Ford plant nach eigenen Angaben Investitionen in Höhe von 14 Milliarden Dollar binnen sieben Jahren, um seine Produktpalette komplett zu überarbeiten. So sollten von 2010 an neu entwickelte Elektrofahrzeuge auf den Markt gebracht werden, insgesamt solle die Palette kleiner und energieeffizienter ausfallen. Bis 2011 wolle der Konzern wieder rentabel werden. Zuletzt hatte Ford vor allem auf spritfressende Großfahrzeuge gesetzt, die sich aber kaum noch verkaufen.

Den Angaben zufolge steht Ford bereits in Verhandlungen mit der Autogewerkschaft UAW, um über Einsparungen bei den Personalkosten zu beraten. Die Kostenkluft zwischen Ford und seinen Mitbewerbern aus dem Ausland müsse geschlossen werden, teilte das Unternehmen mit. Bereits am Vortag hatte Ford mitgeteilt, über einen Verkauf der schwedischen Tochter Volvo nachzudenken.

Nach Informationen des "Wall Street Journal" (WSJ) wollten Generals Motors und Chrysler dem Kongress ähnliche Pläne präsentieren. Auch General Motors plant demnach, mindestens eine seiner Automarken zu verkaufen, am wahrscheinlichsten die Marke Saab. Chrysler strebt demnach eine Allianz mit einem oder mehreren ausländischen Autobauern an. Der Zeitung zufolge hat Ford-Chef Mulally seit 2006 etwa 50 Millionen Dollar verdient.

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(Bild: kmm)



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