Gefährliche Sitze

Sitze taugen oft auch in teuren Autos nichts

Motor
26.11.2008 12:26
Wie man sich bettet, so liegt man – bei Autositzen ist Bequemlichkeit aber nicht alles. Sie sollten im Fall eines Unfalles dafür sorgen, dass wir möglichst heil aus dem Auto herauskommen. Doch vor allem bei einem Heckaufprall lässt die Unterstützung des Gestühls häufig zu wünschen übrig – und das sogar bei teuren Autos! Der ÖAMTC hat bei einem Heckcrashtest die Vordersitze von 25 Autos in punkto Insassenschutz bewertet.
(Bild: kmm)

Konkret wurde überprüft, inwieweit die Fahrer bei einem Auffahrunfall vor Verletzungen der Halswirbelsäule (Peitschenschlagsyndrom) geschützt sind. Die getesteten Fahrzeugsitze wurden in drei Gruppen mit "gut", "durchschnittlich" und "schlecht" bewertet.

Nur fünf der getesteten Fahrzeuge erreichten die bestmögliche Bewertung. Diese fünf Fahrzeuge sind der Volvo XC60, Alfa Romeo Mito, VW Golf VI, Audi A4 und Opel Insignia. "Die Sitze von 20 Autos - das sind 80 Prozent der getesteten Fahrzeuge - sind mehr oder weniger verbesserungswürdig", mahnt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang.

Breites Mittelfeld
In die größte mit "durchschnittlich" beurteilte Gruppe fallen zwölf der 25 überprüften Sitze. "Dabei ist die Bandbreite sehr groß. Manche sind 'fast gut', andere 'gerade noch durchschnittlich'", sagt Lang. Am besten schnitt in dieser Gruppe der Renault Koleos ab, gefolgt vom Lancia Delta, BMW X3, Renault Kangoo 2, Renault Megane, Honda Accord, Skoda Superb, Ford Fiesta, Hyundai i30.

Schlusslichter in der Gruppe sind der Seat Ibiza und die Mercedes Benz M Klasse vor dem Dacia Sandero. "Die Beurteilung zeigt, dass die überprüften Sitze zwar einige positive Qualitätsmerkmale aufweisen, dass aber bei wichtigen Aspekten zusätzliche Verbesserungen notwendig sind."Dazu gehöre vor allem eine optimierte Sitz-/Kopfstützengestaltung.

Acht Kandidaten glatt durchgefallen
Beunruhigend ist, dass die Sitze von acht Autos mit einem "schlecht" in die unterste Bewertungsgruppe rutschten. Diese Fahrzeuge sind der Daihatsu Cuore, Citroen Berlingo, Hyundai i10, Citroen C5, Ford Kuga und mit beunruhigenden 0 Punkten am letzten Platz der Daihatsu Terios, Peugeot 308CC und Suzuki Splash. "Wer mit einem dieser Fahrzeuge unterwegs ist, hat im Fall eines Heckaufpralls schon bei geringer Geschwindigkeit ein signifikant größeres Risiko, eine schwere Verletzung oder sogar Schädigungen der Halswirbelsäule davonzutragen, als mit Fahrzeugen, deren Sitze als sicher eingestuft wurden", warnt der Experte.

Fahrzeugpreis sagt nichts über Sitzqualität
Weder der Preis des Fahrzeugs noch eine positive Beurteilung der Insassensicherheit lassen im Moment Rückschlüsse auf die Qualität der verwendeten Sitze zu. Denn sowohl teure wie auch günstige Fahrzeuge wiesen im Heckcrashtest gute wie auch schlechte Testergebnisse auf. Ab 2009 wird der Heckcrash Bestandteil der Euro-NCAP-Tests sein.

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(Bild: kmm)



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