2 Spiele - 13 Tore!

“Tor-Orgie” bei Sturm und zweiter Sieg für KSV

Steiermark
19.10.2008 17:21
Der SK Sturm Graz hat am Samstag in Mattersburg eines der verrücktesten Fußball-Bundesliga-Spiele in den vergangenen Jahren gewonnen. In einer Partie mit zwei völlig unterschiedlichen Hälften setzten sich die Steirer in der 13. Runde im Pappelstadion mit 6:5 durch, nachdem sie zur Pause bereits 5:0 geführt hatten. Auch die Kapfenberger dürfen sich über drei Punkte freuen; gegen Ried gab's ein 2:0 durch einen Bernsteiner-Doppelpack (siehe unten).

Vor dem Seitenwechsel hatte alles auf ein historisches Debakel hingedeutet. Haas mit einem Schlenzer ins Kreuzeck (15.), Beichler nach Fehlern von Pöllhuber und Goalie Borenitsch (20.), Sonnleitner per Kopf nach Hölzl-Ecke (35.), Haas aus einem Konter (37.) und wieder Haas aus einem Direktschuss von der Strafraum-Grenze nach einem Hölzl-Corner (44.) brachten die in dieser Phase völlig desolaten Burgenländer an den Rand der höchsten Niederlage seit ihrer Liga-Zugehörigkeit.

In der Pause folgte aber dann ein Donnerwetter unter anderem von Mattersburg-Obmann Martin Pucher, der wutentbrannt in die Kabine marschierte. "Was hier geboten wurde, war ein Offenbarungseid", schimpfte der Bundesliga-Präsident, der sich an das 7:0 von Rapid in Salzburg erinnert fühlte und in dieser Phase auch Coach Franz Lederer, der seit 18. November als Chefcoach beim SVM fungiert und damit der am längsten dienende Betreuer der Liga ist, infrage stellte. "Nach so einem Spiel wird man über vieles nachdenken müssen", unkte Pucher im Premiere-Interview.

"Verwandlung" nach der Pause
Mörz und Co. kamen aber wie verwandelt aus der Kabine und könnten mit einer deutlichen Steigerung ihrem Trainer noch einmal den Job gerettet haben. Naumoski brachte zwar in der 51. Minute das Kunststück zuwege, zwei Meter vor dem leeren Tor die Latte zu treffen (davor hatte der Ball aber schon die Linie überschritten), dann ging es jedoch Schlag auf Schlag: Csizmadia verkürzte per Kopf auf 1:5 (54.), in der Folge ließ Jancker mit einem Kopfball-Doppelpack (57., 63.) bei den 4.900 Zuschauern sogar noch einmal Hoffnungen auf einen Punktgewinn aufkommen.

Für nur vermeintlich klare Verhältnisse sorgte Hölzl, der nach Kandelaki-Einwurf und dank einer äußerst schlecht postierten Mattersburg-Abwehr aus spitzem Winkel zum 6:3 traf. Ein neuerlicher Treffer von Jancker nach schöner Aktion über Mörz und Atan in der 78. Minute und ein von Naumoski in der 86. Minute verwandelter Foul-Elfmeter ließen die Grazer allerdings noch einmal zittern, bis sie sich doch noch über die Zeit retteten.

Spätestens mit dem Naumoski-Treffer hatte die Partie ihre Eintragung in den Bundesliga-Annalen sicher. Seit der Liga-Gründung 1974 gab es nur eine Partie (Rapid - GAK 11:1 am 22. Juni 1977), in der mehr Tore erzielt wurden.

Kapfenberg siegt dank Bernsteiner-Doppelpack
Der Kapfenberger SV hat seinen zweiten Saisonsieg gefeiert! Die Steirer besiegten den SV Ried am Samstagabend durch einen Doppelpack des eingewechselten Bernd Bernsteiner (61.,65.) 2:0. Bernsteiner hat die vergangenen vier Treffer der Kapfenberger, die vor dem Sieg am Samstag vier Spiele in Folge ohne Torerfolg geblieben waren, allesamt persönlich erzielt.

Die SV Ried kontrollierte zunächst das Spiel, ohne wirklich gefährlich zu werden. Beide Abwehrreihen präsentierten sich sicher. Ried war in der ersten halben Stunde durch einen Kopfball von Oliver Glasner (19.) und einen Volley von Denis Berger (20.) nach schönem Nacho-Zuspiel gefährlich, Kapfenbergs erste nennenswerte Offensivaktion war ein von Patrik Siegl aus 35 Metern direkt aufs Tor geschossener Freistoß (25.).

In der 31. Minute sorgte Kapfenbergs Verteidiger Thomas Schönberger mit einem Kopfball aufs Rieder Tor für Verwirrung im Strafraum, Lexa und Schlussmann Gebauer klärten gemeinsam. Es sollte die gefährlichste Aktion der Steirer in der ersten Hälfte bleiben. Zwar diktierten die seit fünf Spielen ungeschlagenen Gäste aus Oberösterreich das Geschehen, die Offensive blieb ohne den verletzten albanischen Teamstürmer Hamdi Salihi aber zahnlos.

Guter "Riecher" vom KSV-Coach
Zu Beginn der zweiten Hälfte reagierte Kapfenberg-Coach Werner Gregoritsch und brachte Bernd Bernsteiner für den farblosen Arno Kozelsky. Wenige Minuten später zahlte sich der Wechsel bereits aus. Boris Hüttenbrenner - ebenfalls eingewechselt - spielte Bernsteiner im Strafraum frei, dieser ließ sich die Chance auf den Führungstreffer nicht entgehen. Wenige Minuten später legte Bernsteiner nach und erhöhte nach Pass von Michael Liendl auf 2:0.

Die Gäste schienen nach dem zweiten Gegentreffer gebrochen, nun machte Kapfenberg das Spiel. Dominique Taboga vergab in der 67. Minute die Chance auf das 3:0, sein Kopfball ging über das Tor. In der Schlussphase spielte Kapfenberg den Sieg nach Hause, Ried legte nicht mehr nach.

Fußball-tipp3-Bundesliga (13. Runde):
SV MATTERSBURG - SK Puntigamer STURM GRAZ 5:6 (0:5). Pappelstadion, 4.900, Hofmann.
Torfolge: 0:1 (15.) Haas, 0:2 (20.) Beichler, 0:3 (35.) Sonnleitner, 0:4 (37.) Haas, 0:5 (44.) Haas, 1:5 (54.) Csizmadia, 2:5 (57.)Jancker, 3:5 (63.) Jancker, 3:6 (71.) Hölzl, 4:6 (78.) Jancker, 5:6 (86.) Naumoski (Elfer).
Mattersburg: Borenitsch - Csizmadia, Mravac, Pöllhuber (40. Pöllhuber) - Sedloski - Spuller (46. Atan), Kovrig (46. Seidl), Mörz, Lindström - Naumoski, Jancker.
Sturm Graz: Schicklgruber - Shashiashvili, Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl (93. Sereinig), Kienzl, Hlinka, Beichler (60. Lamotte) - Haas (89. Stankovic), Muratovic.
Gelbe Karten: Pöllhuber, Kovrig, Jancker, Naumoski bzw. Beichler, Kandelaki, Hlinka, Schicklgruber.

KAPFENBERGER SV Superfund - SV RIED 2:0 (0:0). Franz-Fekete-Stadion, 3.150 Zuschauer, SR Schörgenhofer
Tor: 1:0 (61.) Bernsteiner, 2:0 (65.) Bernsteiner.
Kapfenberg: Eisl - Schönberger, Fukal, Taboga - Osoinik, Siegl (55. Hüttenbrenner), Liendl, Schellander - Zimmerman (86. Lienhart), Felfernig - Kozelsky (55. Bernsteiner).
Ried: Gebauer - Stocklasa, Glasner, Burgstaller - Brenner, Mader (69. Bammer), Ulmer - Lexa, Drechsel (69. Hackmair), Berger (79. Toth) - Nacho.
Gelbe Karten: Siegl, Fukal, Schellander bzw. Berger, Lexa, Toth.

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