Werner Huber und Anton Weissenhofer hat es 1993 für ihre Diplomarbeiten nach Costa Rica verschlagen. Seither pendeln sie zwischen dem mittelamerikanischen Land und Österreich. Die beiden Biologen haben die Tropenstation "La Gamba" aufgebaut, wo sie mit mehreren einheimischen Helfern forschen. Unterstützt werden sie von der Uni Wien und vom Wissenschaftsministerium. Mitinitiiert wurde das Projekt vom Verein "Regenwald der Österreicher". Dieser hat mit Hilfe von Spendengeldern bereits 150 Quadratkilometer von der Abholzung bedrohte Flächen gekauft, die dann in den Nationalpark Piedras Blancas eingegliedert wurden.
Ein Jaguar braucht zwischen 40 und 150 Quadratkilometer Platz, erklärte Huber. Der "Regenwald der Österreicher" würde also lediglich ein bis drei Tiere vertragen, aber mit so wenigen Exemplaren könne man keine stabile Population aufbauen. Die großen Samtpfoten wären zum Aussterben verurteilt, so der Biologe. Daher haben die Wissenschafter einen andern Weg gewählt: Sie versuchen isolierte Regenwaldreste zu vernetzen. Gemeinsam mit Organisationen vor Ort errichten sie Korridore. Die Grundstücke werden mit einheimischen Baumarten wiederbewaldet und dienen den Tieren als Wanderpfade.
Das Wegenetz kommt nicht nur dem Jaguar zugute: "Auch andere Tiere, beispielsweise Affen oder Faultiere, verlassen den Wald nie", erklärte Huber. Sie wären normalerweise in ihren kleinen, inselartigen Lebensräumen "eingesperrt", die grüne Transitstrecke macht sie jedoch mobil. Fauna und Flora haben die Möglichkeit zum genetischen Austausch.
Die Ausstellung "Der Pfad des Jaguars" von 10. Oktober 2008 bis 22. März 2009 im Linzer Biologiezentrum zeigt die Arbeit und die Forschungsergebnisse der Tropenstation La Gamba. Als Beweis, dass es die "österreichischen" Jaguare tatsächlich gibt, haben die Biologen einen Fußabdruck mitgebracht. Bei der Eröffnung Donnerstagabend werden Huber und Weissenhofer über ihre Arbeit referieren.
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