"Hatte Todesangst"

Schuldirektor mit Baseballschläger verprügelt

Österreich
24.09.2008 17:39
Eine Nachprüfung in "Servierkunde" sollte ein 19-jähriger Schüler Dienstag früh in der Tourismusschule in Krems (Niederösterreich) ablegen. Der junge Mann erschien zwar pünktlich, zum Test trat er jedoch nicht an. Als ihn Direktor Johann Böhm deswegen verwarnte, rastete der Bursche plötzlich aus. Er zog einen Baseball-Schläger aus seiner Sporttasche und prügelte auf den geschockten Pädagogen ein. Am Mittwoch konnte der Schulleiter wieder aus dem Krankenhaus in häusliche Pflege entlassen werden.

"Ich hatte Todesangst", schilderte Direktor Böhm noch im Spital. Der 44-Jährige aus Groß-Siegharts hatte bei dem brutalen Angriff eine Risswunde sowie Prellungen und eine Gehirnerschütterung erlitten und wurde ins Landesklinikum Krems eingeliefert, wo der die Nacht auf Mittwoch zur Beobachtung verbringen musste.

Kurz vor 8.30 Uhr hatte er den 19-Jährigen zur Aussprache in sein Büro gebeten. Der Bursche aus dem Bezirk Krems hatte wieder seinen Prüfungstermin sausen lassen, worauf ihm der Schulleiter ins Gewissen reden wollte. Der zeigte jedoch wenig Einsicht.

Fünfmal auf Direktor eingeschlagen
Schließlich wies Böhm dem Schüler die Tür. Dann lief dieser plötzlich Amok. "Er holte einen Baseball-Schläger aus seiner Tasche und attackierte damit den Direktor", erklärt ein Ermittler. Mindestens fünfmal schlug der Täter auf sein wehrloses Opfer ein, ehe sich Böhm blutüberströmt aus dem Zimmer retten konnte. Auf dem Gang kümmerten sich entsetzte Kollegen um den Verletzten. Andere hinderten den Schüler an der Flucht und alarmierten Rettung sowie Polizei. Der brutale Schläger ließ sich widerstandslos festnehmen.

Auch Messer im Rucksack
Im Verhör gab der 19-Jährige zu, die Attacke geplant zu haben. "Er wollte dem Direktor und einem Lehrer einen Denkzettel verpassen", so ein Beamter: "Der Täter hatte auch ein Küchenmesser in seiner Sporttasche versteckt."

Auffällig war der Jugendliche schon während seiner dreijährigen Ausbildung gewesen. "Es gab öfter Ärger wegen seines Äußeren", heißt es an der Schule. Als er dann bei der Abschlussprüfung im Mai durchfiel, begann der Bursche offenbar, blutige Rachepläne zu schmieden - die er am Dienstag in die Tat umsetzen wollte.

Staatsanwaltschaft stellte Haftantrag
Zeit zum Lernen dürfte der 19-Jährige jetzt genug haben. Er ist im Anschluss an die Befragung in die Justizanstalt Krems eingeliefert worden. Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftantrag gestellt. 

Von C. Weisgram, M. Pommer und G. Kargl, Kronen Zeitung

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