Für "grüne" Spiele

Peking rückt Smog mit Blumenkübeln zu Leibe

Ausland
29.07.2008 17:10
Die Behörden der chinesischen Hauptstadt Peking haben den Kampf gegen den Smog offenbar noch nicht aufgegeben. Etwa eine Woche vor dem Start der Olympischen Spiele bleibt jedoch nicht mehr viel Zeit, um die dichte Dunstglocke einzudämmen. Anhand einer massiven Blumenpflanz-Kampagne soll nun zumindest das Stadtbild derart gestaltet werden, um von "grünen Spielen" sprechen zu können. In den vergangenen Tagen wurden einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge mehr als 40 Millionen Blumenkübel in Peking verteilt. Das eigentliche Problem, die hohe Luftverschmutzung und die Gesundheitsgefährdung bei Sportlern sowie der Bevölkerung, bekommt das Austragungsland dadurch aber wohl kaum in den Griff.

Luftschutzmaßnahmen wie die Schließung von Fabriken am nahe Peking gelegenen Industriestandort Langfang während der Olympischen Spiele, die Stilllegung von Baustellen oder Auto- und Lastkraftfahrverbote konnten dem Smog bisher nur wenig entgegensetzen. Die Messwerte für Feinstaub liegen in Chinas Hauptstadt noch immer um mehr als das Doppelte über dem von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Maximalwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter.

Sporteln mit Atemschutzmaske
Besonders jene Athleten, die Ausdauersportarten betreiben, befürchten aufgrund der schlechten Luft gesundheitliche Schäden an Lunge und Atemwegen. Während im Zuge der Vorbereitung auf die Spiele von einigen Bewerbern bereits der Einsatz von Atemschutzmasken erwogen wird, sagte der Marathon-Weltrekordhalter Haile Gebrselassie die Teilnahme am Olympia-Marathon ab.

China verspricht "gute Luft, aber keinen blauen Himmel"
Die chinesischen Behörden zeigen sich dennoch zuversichtlich, die schlechte Luft noch rechtzeitig bereinigen zu können. "Wir können eine gute Qualität der Luft während der Spiele garantieren. Gute Luftqualität heißt aber nicht zwingend blauer Himmel. In einem dampfigen Badezimmer sieht man häufig auch nicht gut, trotzdem würde das niemand auf Luftverschmutzung schieben", wird Du Shaozhong, Vizechef des Umweltschutzamts in Peking, von der Zeitung zitiert.

Hoffen auf Wind und Regen
Eine Linderung verspricht man sich von den derzeitigen Wetterbedingungen: Wind und Regen sollen nach Angaben der Meteorologen in den nächsten Tagen den dichten Smog über der Olympia-Stadt vertreiben. Während am Dienstag bei leichtem Regen erstmals wieder eine Brise über der 17-Millionen-Metropole wehte, sagte Du Shaozhong vor der Presse: "Sie können schon fühlen, dass es besser als gestern ist."

Smog-Index erstmals unter Grenzwert
Der Index für die Schadstoffe, der trotz der massiven Fahrverbote seit vergangenem Donnerstag nur Smog-Tage angezeigt hatte, sei am Dienstag mit dem Wind erstmals unter den Grenzwert von 100 Punkten gefallen. Das Pekinger Wetteramt sagte für die Woche vor Beginn der Olympischen Spiele am 8. August besonders häufige Regenfälle vorher. Möglicherweise könne es an fünf der sieben Tage regnen, was die Luft noch weiter reinigen dürfte.

Verregnete Eröffnungszeremonie wahrscheinlich
Während die hohe Regenwahrscheinlichkeit die Sportler aufatmen lässt, hält Chinas Starregisseur Zhang Yimou den Atem an. Nichts fürchtet der Choreograph der Eröffnungsfeier mehr als Regen. Es wäre "eine Katastrophe", schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die historischen Wetterdaten ergeben eine 41-prozentige Chance, dass die Zeremonie am 8. August verregnet wird. (pte/krone.at)

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