Aufgeflogen

Falscher Arzt erschwindelt Drogen und Pflegegeld

Österreich
24.07.2008 15:03
Ein 46-Jähriger Obersteirer soll sich seit 2006 in Graz als Arzt und "Krebskranker im Endstadium" ausgegeben haben, um Medikamente und Pflegegeld zu erschleichen. Als schließlich in einer Apotheke der hohe Verbrauch an Schmerzmitteln auffiel, kamen Erhebungen ins Rollen und der Schwindel flog auf. Der Mann befindet sich seit Donnerstag in der Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz.

Der 46-Jährige hatte nach der Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt bei den Grazer Behörden erklärt, dass seine Dokumente auf der spanischen Atlantikinsel Lanzarote verloren gegangen seien. Die "Ersatzdokumente" mit einem Professoren- und einem Doktortitel wurden dem Mann offenbar anstandslos ausgestellt: Pass, Personalausweis, Führerschein und E-Card.

Als "Krebspatient" ausgegeben
Knapp ein Jahr später, im Herbst 2007, dürften dann die vermutlichen Betrügereien des Mannes ihren Lauf genommen haben: Um an morphinhaltige Schmerzmittel und andere Medikamente zu kommen, gab sich der Obersteirer als Arzt aus und suchte vorzugsweise am Wochenende diensthabende praktische Ärzte im Großraum Graz und in der Weststeiermark auf, um sich als "Krebspatient" und "Berufskollege" stark morphinhaltige Schmerzmittel verschreiben zu lassen.

35.000 Euro Schaden
Diese dürfte er zum Großteil selbst gebraucht, einen Teil auch weiter gegeben haben. Erst bei einer Überprüfung durch Apotheken fiel der hohe Verbrauch auf. Mit Hilfe eines von einer Ärztin ausgestellten Befundes dürfte sich der Mann auch Pflegegeld erschlichen haben. Der bisher eruierte Schaden beläuft sich auf mehr als 35.000 Euro. Dazu befragt werden kann der 46-Jährige durch die Polizei derzeit nicht - er liegt in der Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz.

Symbolbild

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