Große Gefahr

Depressionen bei Schwangeren schädigen Babys

Wissenschaft
30.06.2008 14:12
Frauen, die während der Schwangerschaft depressiv sind, können Kinder bekommen, die sich langsamer entwickeln als die Gleichaltrigen. Das besagt eine neue Studie des Centre for Child and Adolescent Health an der University of the West in England. Dass postnatale Depressionen einen Einfluss haben, ist bereits bekannt. Die Forscher schreiben aber nun im BJOG Journal, dass vorgeburtliche Depressionen ganz eigene Auswirkungen haben können. Die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme im Bereich der Kognition oder Verhaltsauffälligkeiten auftreten, kann bis zu einem Drittel erhöht sein.

Für die neue Studie wurden die Daten von 11.098 Frauen ausgewertet, die ihre Kinder zwischen 1991 und 1992 auf die Welt gebracht hatten. Festgestellt wurde nicht nur das Ausmaß der Depressivität während der Schwangerschaft, sondern auch die Beziehung zwischen der Depressivität und allen Problemen während der Entwicklung der Kinder.

Vor und nach der Geburt problematisch
Bei Frauen mit anhaltenden Depressionen während der Schwangerschaft wurde ein um 50 Prozent erhöhter Anteil von Kindern mit später problematischem Verhalten festgestellt. Ein Teil des Risikos beruht darauf, dass Depressionen während der Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit einer postnatalen Depression erhöhen. Die Forscher fanden heraus, dass das Vorkommen solcher Zustände um 34 Prozent erhöht war, wenn die Frauen auch schon während der Schwangerschaft depressiv waren.

Es ist derzeit nicht genau erforscht, warum Depressionen vor der Geburt eher als nach der Geburt eine Auswirkung auf die kindliche Entwicklung haben können. Eine weitere Studie ging davon aus, dass die Geburt selbst Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes haben dürfte.

Negative Auswirkung auf Kognition des Kindes
Dazu gehört unter anderem, dass vorgeburtliche Depressionen eine verfrühte Geburt begünstigen. Die Forscher um Toity Deave betonten, dass das wichtigste Ergebnis dieser Studie sei, dass diese Form der Depression eine negative Auswirkung auf die kognitive Entwicklung des Kindes hat. Dieser Zusammenhang bleibe bestehen, auch wenn nachgeburtliche Depressionen berücksichtigt wurden.

(pte)

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