"Saftige Watsch'n"

Religionslehrer rutscht die Hand aus

Steiermark
29.06.2008 13:37
Wenige Tage nach dem Gewalt-Eklat in einer Fohnsdorfer Schule, in der vier Mädchen ihren Lehrer angegriffen hatten, sorgt nun eine Hauptschule im Bezirk Bruck an der Mur für Aufsehen. Diesmal war der Spieß allerdings umgedreht: Ausgerechnet einem Religionslehrer, der an einem Anti-Gewalt-Projekt beteiligt war, soll die Hand ausgekommen sein. "Meine Wange ist geschwollen, und mir tut auch der Kopf weh", sagte der 14-Jährige, der von dem Lehrer angeblich eine "saftige Watsch'n" bekommen hat.
Philipp erzählte der "Krone", was sich am Mittwoch in der Pause abgespielt haben soll (für den Lehrer gilt natürlich die Unschuldsvermutung): "Ein Mitschüler hat mir einen 'Schleimi' nachgeschmissen. Mein Religionslehrer und ein Kollege haben gesagt, dass ich das aufheben muss." Weil sich der Bub weigerte, soll ihm der Pädagoge zuerst einmal eine "Leichte" verpasst und ihn danach aufgefordert haben, mit ihm in die Schulbibliothek zu gehen. Philipp behauptete: "Dort hat er mich angeschrieen und mir dann ins Gesicht geschlagen..."

Mutter erstattete Anzeige
Die Mutter ging mit ihrem Sohn ins Krankenhaus ("Die Ärzte haben eine Verletzung festgestellt") und erstattete danach Anzeige bei der Polizei. Der Schuldirektor bestätigte gegenüber der "Krone", dass es "einen derartigen Vorfall" gegeben habe. Meinte aber, dass das alles "nicht so dramatisch" gewesen sei. Außerdem ließ er durchblicken, dass es dem Kollegen "sehr leid tut".

Lehrer nicht suspendiert
Für den Brucker Bezirksschulinspektor Karl Liebminger ist ein derartiges Verhalten "in jedem Fall inakzeptabel", suspendiert worden sei der Lehrer aber nicht: "Er hat sich sogar bei einem Anti-Gewalt-Projekt in der Schule sehr engagiert - und jetzt muss ihm dieser Fehler passieren..."

von Peter Riedler, "Steirerkrone"
Symbolbild

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