Mehr Rechte

Spanien fordert Grundrechte für Menschenaffen

Ausland
26.06.2008 14:21
Das spanische Parlament hat gefordert, den Menschenaffen bestimmte Grundrechte zu gewähren. Demnach sollen Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Zwergschimpansen aufgrund ihrer Verwandtschaft mit dem Menschen einem besonderen Schutz unterstellt werden. Die Abgeordneten des Umweltausschusses verabschiedeten eine entsprechenden Entschluss, in dem sie die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero auffordern, das internationale "Projekt Menschenaffen" (Great Ape Project) zu unterstützen.

Die Forderung des Parlaments läuft nach Presseberichten vom Donnerstag darauf hinaus, dass Menschenaffen unter anderem ein Recht auf Leben erhalten sollen. Außerdem soll untersagt werden, die Primaten in Labors zu Forschungszwecken zu gebrauchen. In Zoos sollen Menschenaffen nur unter strengen Auflagen gehalten werden dürfen.

Die regierenden Sozialisten (PSOE) unterstützen das Vorhaben. Sie wiesen jedoch Interpretationen zurück, wonach den Tieren "Menschenrechte" zugesprochen werden sollten. Es gehe vielmehr darum, den Schutz der Primaten zu verbessern, betonte die PSOE.

"Zu viel Fortschrittlichkeit führt zur Lächerlichkeit"
Das Vorhaben hatte bereits vor zwei Jahren in Spanien eine heftige Debatte und viel Kritik ausgelöst. "Zu viel Fortschrittlichkeit führt zur Lächerlichkeit. Die Regierung will den Affen Rechte einräumen, die sie ungeborenen Kindern versagt", sagte der Erzbischof von Pamplona, Fernando Sebastián, unter Hinweis auf die Problematik der Abtreibung.

Amnesty International beklagte damals: "Es ist erstaunlich, dass den Affen Menschenrechte zugesprochen werden sollen, obwohl noch nicht einmal alle Menschen diese Rechte besitzen."

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