Nun können auch alle NextGen-Zocker auf der PS3 in die Schlachten eingreifen. Aufgrund der langen Konvertierungsdauer besteht die leise Hoffnung, dass die Entwickler auch die Vorzüge der PS3 ausgenutzt haben.
Auf eine Story muss man bei diesem Shooter komplett verzichten. Die Einzelspielermissionen sind einfach Kämpfe mit und gegen Bots. Diese Variante ist bereits eine ziemliche Herausforderung, bei der man anfangs kein Land sieht - ein ums andere Mal wird man von einer Kugel erwischt. Shooter-Profis tun sich da leichter, aber Neulinge brauchen Geduld und Ausdauer, um die ersten Erfolgserlebnisse zu haben. Besonders die teils sehr hektischen Kämpfe arten schnell in wildes Geballere ohne taktisches Vorgehen aus. Es können wieder jede Menge Fahrzeuge benutzt werden, so dass man sich seinen Weg ins Feindesland beispielsweise mit einem Panzer bahnen kann.
Die sich dynamisch ändernden Missionen sorgen für Abwechslung und machen jede Schlacht noch spannender. Aufgrund der Vielzahl an Karten wird den Spieler zudem nicht schnell die Langeweile packen.
Die Atmosphäre auf einem Schlachtfeld wird durch eine Vielzahl an Effekten wie Explosionen, aufsteigendem Rauch und hektischem Funkverkehr gut vermittelt. Das Balancing hätte dagegen Feinschliff vertragen, etwas mehr Ausgewogenheit zwischen den Einheiten hätte dem Spiel gut getan.
So weit, so gut. Nur wo liegen die Unterschiede zwischen der PC- und der PS3-Fassung? Die fallen einem unweigerlich gleich zu Anfang auf. Für PS3-Besitzer heißt es nämlich warten: Die Ladezeiten erweisen sich aufgrund ihrer Länge fast als kleine Spaßbremse. Diese Warterei sollte wohl bedeuten, dass die Grafik den Cell-Chip der PS3 ordentlich zum Glühen bringen wird. Mitnichten. Die Texturen wirken matschig und einige unschöne Ruckler trüben das Spielgeschehen. Der Rest der technischen Umsetzung wie Steuerung und Soundeffekte hat eine vergleichbare Qualität wie in der PC-Fassung.
Fazit: "Enemy Territory: Quake Wars" ist leider nicht der erhoffte Multiplayer-Knaller auf der PS3. Dafür weist die Umsetzung vom PC zu viele technische Fehler auf. Die Solokampagne verdient ihren Namen eigentlich gar nicht. Wenn sie weggelassen worden wäre, hätte sie wohl niemand vermisst. Multiplayer-Fans können trotzdem, aufgrund der guten dynamischen Kampagnen, einen Blick riskieren.
Plattform: PS3 (getestet), Xbox360, PC
Publisher: Activision
Krone.at-Wertung: 74%
Von Harald Kaplan
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