Rätsel um Opferzahl

Überlebende gingen nach Flugzeug-Explosion heim

Ausland
12.06.2008 11:09
Nach dem Flugzeugunglück mit mindestens 29 Toten im Sudan hat das Rätselraten über die Unfallursache und die Anzahl der Opfer begonnen. Der mit 214 Menschen besetzte Airbus A310 war am Dienstagabend nach der Landung auf dem Flughafen der Hauptstadt Khartum in Flammen aufgegangen (um den Videobericht zu starten, oben auf das Bild kicken). 171 Insassen sollen das Unglück überlebt haben, das Schicksal von 14 weiteren ist noch unklar, wie ein Sprecher der Luftverkehrsbehörde sagte. Zahlreiche Passagiere waren nach dem Unglück offenbar einfach nach Hause gegangen, deswegen ist die Opferzahl schwierig zu ermitteln.

Das staatliche Fernsehen hatte zunächst von etwa 100 Todesopfern berichtet. Die Maschine der Fluglinie Sudan Airways war während eines heftigen Unwetters in Khartum gelandet und vom Rollfeld abgekommen, woraufhin es offenbar eine Explosion gab und das Flugzeug in Flammen aufging. Am Mittwochmorgen war der Brand unter Kontrolle. Von dem zweistrahligen Airbus war nur noch der verkohlte Rumpf übrig.

Bilder vom Inferno in der Infobox!

Der Flughafen wurde am Mittwochmittag wieder teilweise geöffnet. Die Behörden begannen mit Untersuchungen zur Unfallursache. Der Flugzeughersteller Airbus kündigte an, ebenfalls ein Expertenteam zum Unglücksort zu schicken.

Triebwerk explodiert
Flughafenchef Jussef Ibrahim sagte dem staatlichen Fernsehen, das Flugzeug sei noch sicher gelandet, der Pilot habe Funkverbindung mit dem Tower gehabt. "In diesem Moment explodierte eines der Triebwerke und die Maschine fing Feuer", sagte Ibrahim. Es handle sich um eine "technische Ursache". Ein Überlebender sagte, die Landung sei sehr unsanft gewesen, dann habe es eine Explosion gegeben. "Die rechte Tragfläche brannte", sagte der Passagier. Bald habe das Feuer auf die Kabine übergegriffen. Die Insassen flüchteten über die Notausgänge.

Passagier: "Es war schrecklich"
Passagier Kamal Eddin Mohammed sagte dem arabischen Sender Al Jazeera: "Als wir landeten, ging die Turbine in Flammen auf. Es war schrecklich im Flugzeug." Der Chef der sudanesischen Polizei, Mohammad Najib, hingegen nannte schlechtes Wetter als mutmaßliche Ursache für das Unglück. Deswegen habe die Maschine eine Bruchlandung hingelegt, sei in zwei Hälften zerbrochen und habe schließlich Feuer gefangen.

Die Maschine war in der syrischen Hauptstadt Damaskus gestartet und in Jordanien zwischengelandet. Nach Angaben von Airbus war das Flugzeug 18 Jahre alt und stand seit September im Dienst von Sudan Airways.

Zuletzt war im Mai ein Flugzeug im südlichen Sudan abgestürzt, dabei kamen 24 Menschen ums Leben. Im Juli 2003 verunglückte eine Boeing 737 der Sudan Airways kurz nach dem Start in Port Sudan. 115 Menschen kamen dabei ums Leben.

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