Paukenschläge

Prominenter Rücktritt und edles Versprechen

Steiermark
16.05.2008 15:53
Knalleffekt, Paukenschlag, Sensation - oder was für einen Superlativ immer man verwenden möchte: Günter Dörflinger, Ex-Landesrat und Gas & Wärme-Vorstand (im Bild mit Altkanzler Fred Sinowatz und Alfred Gusenbauer), steigt aus dem "gmachten Bett", wie es auf gut Steirisch heißt, und verzichtet auf seinen - mit doch knapp 240 Tausendern dotierten - Vorstandsjob.

Der Ausstieg hätte nichts mit der aktuellen Diskussion um Managergagen im landesnahen Bereich zu tun, versichert der ehemalige Politiker. Er suche - Dörflinger ist knapp über 50 - ganz einfach noch einmal die Herausforderung, wolle einen Neustart wagen. "Das alleine ist die Motivation!" Wohin es ihn ziehe? "Fix ist nix", er schaue sich in der Privatwirtschaft um.

Gerüchte wissen allerdings auch von einem schweren Zerwürfnis mit Energie-Vorstand Franz Karl Maier, dessen Vertrag übrigens im kommenden Jahr ausläuft. Dörflinger schien bis dato aussichtsreicher Anwärter auf den Chef-Job in der ESTAG zu sein, daraus wird nun wohl nichts ...

Dass unlängst das Einkommen des "begnadeten Netzwerkers" - durch eine gezielte Indiskretion (aus dem Unternehmen?) in der Öffentlichkeit plakatiert wurde, hat den Entschluss zum Wechsel sicher beschleunigt. Apropos Netzwerk: Dazu gehören Ex-Finanzminister Hannes Androsch ebenso wie RTL-Chef Gerhard Zeiler oder Kanzler Alfred Gusenbauer.

Bis vor fünf Jahren galt der smarte Politiker als DIE Hoffnung der SPÖ. Er wurde - in der Nachfolge von Peter Schachner-Blazizek - als Parteichef ebenso gehandelt, wie ihn viele gerne auf dem Sessel des Grazer Stadtchefs gesehen hätten. Dass ihm 2002 kein eindeutiges Ja zu einer politischen Funktion ganz oben ausgekommen war, hatten viele, die ihn unterstützen wollten, nicht verstanden.

Offensichtlich wollte er - das wurde allerdings erst viel später transparent - der SPÖ (und wohl auch sich selbst) eine Zerreißprobe mit dem linken Lager - damals wie heute von LH-Vize Kurt Flecker repräsentiert - ersparen. Es war übrigens LH Franz Voves, den Vorsitzender Peter Schachner dann letztendlich aus dem Hut zauberte. Eine - wie die Historie zeigt - für die Landes-SPÖ glückhafte Entscheidung...

Letzte Meldung zum Thema Gagen: LH Franz Voves hat eine - für Vorstände - wenig erfreuliche Botschaft parat: "Aus mit den utopischen Gehältern in landesnahen Gesellschaften, auch der Energie Steiermark. Das LH-Gehalt (220.000 Euro) wird die Obergrenze sein."

von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"

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