Beim ersten Blick stellt es einem die Haare auf: Von den 41 neuen Wasserkraft-Projekten sollen gleich zehn am Klein-Sölkbach errichtet werden. Der liegt ebenso in einem Europa-Schutzgebiet "Natura 2000" wie die Schwarze Sulm, an der zwei Werke geplant sind. Und jenes in Johnsbach befindet sich mitten im Nationalpark Gesäuse.
600 Wasserkraftwerke in der Steiermark
"In der Steiermark existieren ja bereits 600 Wasserkraftwerke", sagt der Obmann des Naturschutzbundes, Johannes Gepp, "diese sollte man modernisieren, damit hier mehr Strom produziert werden kann." Und Cornelia Maier vom Umweltdachverband warnt: "Es gibt ohnehin nur noch drei bis fünf Prozent an frei fließenden Gewässern - Hände weg davon!"
"Naturschutz nur leeres Lippenbekenntnis"
Die größten der 41 Projekte sind zwei Mur-Kraftwerke der SteweagSteg im Süden von Graz, bei Kalsdorf und Gössendorf. Während man sich im Büro von Umweltlandesrat Manfred Wegscheider darüber freut, dass für sie seit März ein positiver UVP-Bescheid (Umweltverträglichkeits-Prüfung) vorliegt - "darin sind umfangreiche ökologische Auflagen enthalten" - wettert die andere Seite, dass es sich dabei um ein "Armutszeugnis handelt". Markus Ehrenpaar (Naturschutzbund): "Sollten die Werke tatsächlich gebaut werden, dann sind Arten- und Naturschutz bei uns nur noch leere Lippenbekenntnisse!"
Wegscheider steht hinter Ausbau
"Ich stehe voll hinter dem Ausbau der Wasserkraft", bleibt Wegscheider bei seiner Linie. "Und wir werden dabei auch auf die Natur Rücksicht nehmen!"
von Werner Kopacka, "Steirerkrone"
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