Eltern verärgert

Maturanten über TBC-Fälle an Schule nicht informiert

Österreich
29.05.2013 17:26
Ärger bei den Maturanten der Handelsakademie in der Pernersdorfergasse in Wien-Favoriten, in der - wie berichtet - mehrere Schüler mit der bakteriellen Infektionskrankheit Tuberkulose infiziert worden sind. Weil sie die schriftliche Reifeprüfung bereits abgelegt haben, gelten sie nicht mehr als ordentliche Schüler und wurden daher über die TBC-Fälle vonseiten der HAK nicht informiert. Außerdem dürfen sie an den medizinischen Checks vor dem Schulgebäude nicht teilnehmen.

Nachdem die TBC-Fälle an zwei Wiener Schulen bekannt geworden sind, melden sich nun immer mehr Menschen, die über den Fall der heimtückischen Lungenkrankheit an den beiden Schulen erst über die Medien erfahren haben. So auch die Eltern einer HAK-Maturantin: "Die Schulleitung sagte, unsere Tochter wird nicht mehr als Schülerin geführt und habe keinen Anspruch auf die Untersuchung", so der Vater, der - weil die mündliche Prüfung der Tochter noch aussteht - lieber anonym bleiben möchte.

Tatsächlich werden die Maturanten aus organisatorischen Gründen nicht von der Schule, sondern direkt von der MA 15 verständigt. Doch die "Einladung" zur Untersuchung hat die Post bisher in mehreren Fällen noch nicht zugestellt.

17-Jährigem geht es den Umständen entsprechend gut
Jenem 17-jährigen HAK-Schüler, der die TBC-Infektion bereits im Dezember aus dem Ausland eingeschleppt hatte, geht es den Umständen entsprechend gut. Er drückt schon wieder die Schulbank und bekommt dabei von seinen Kollegen viel Unterstützung. "Er ist ja nicht mehr ansteckend, muss aber seine Medikamente nehmen", erklärt Dr. Ursula Karnthaler, Leiterin des Fachbereichs Infektionsvorsorge bei der MA 15.

In den nächsten Wochen werden 1.500 Schüler und Lehrer in Röntgen-Bussen vor den beiden Schulen - der HAK sowie einem Gymnasium in Wien-Wieden - auf TBC gecheckt. 18 Infektionen sind bislang bekannt.

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