Terrorangst geschürt

Sevilla: Massenpanik bei Osterumzug – 17 Verletzte

Ausland
15.04.2017 10:31

Unruhestifter haben bei der traditionellen Karfreitagsprozession im südspanischen Sevilla offenbar gezielt die Besucher in Terrorfurcht versetzt. Acht Menschen wurden laut Polizeiangaben vom Freitag festgenommen, weil sie durch Rufe, laute Geräusche mit Metallgegenständen und wildes Gestikulieren die Furcht vor einem Terroranschlag geschürt und zahlreiche Besucher in die Flucht getrieben hatten.

Die Behörden gehen von Vandalismus aus. 17 Menschen wurden mit Verletzungen und wegen Panikattacken in Krankenhäuser gebracht, einer von ihnen hatte schwere Verletzungen am Kopf davongetragen.

Die Täter hätten "so viel Panik wie möglich" verbreiten wollen, sagte der Vertreter der spanischen Zentralregierung in Sevilla, Ricardo Gil-Toresano. Es habe sich wohl um "Vandalismus und Hooliganismus" gehandelt, einen terroristischen Hintergrund gebe es offenbar nicht. Es seien weder Verbindungen zur Dschihadistenmiliz IS noch zur baskischen ETA erkennbar.

Täter riefen "Allah ist groß"
Augenzeugenberichten zufolge machten die Täter Lärm und riefen dabei auch "Allah ist groß". Besucher flohen in Panik durch die Gassen und über Brücken, weil sie einen Terroranschlag fürchteten. Viele von ihnen stürzten.

Regierungsvertreter Gil-Toresano sagte, die Täter hätten "Panikbewegungen" ausgelöst, die dann einen "Dominoeffekt" erzeugt hätten. Sicherheitsbeamte hätten die Situation wieder unter Kontrolle gebracht, die Prozession sei fortgesetzt worden.

Osterprozessionen in vielen Teilen Spaniens
In vielen Teilen Spaniens fanden in der Nacht auf den Karfreitag - den "Viernes Santo" - bedeutende Osterprozessionen statt. Besonders berühmt sind die Feierlichkeiten in den andalusischen Städten Sevilla und Malaga. Dabei tragen Bruderschaften traditionell tonnenschwere Heiligenfiguren durch die Straßen. Als "Büßer" verkleidet hüllen sich die Teilnehmer in Kutten und tragen auffällige Spitzhauben, andere schultern schwere Holzkreuze.

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