US-Studie zeigt:

Ab 2070 gibt es mehr Muslime als Christen

Ausland
04.04.2015 13:27
Ab dem Jahr 2070 wird es mehr Muslime auf der Welt geben als Christen. Zu diesem Ergebnis kamen US-amerikanische Wissenschaftler, die Faktoren wie Geburtenrate, Religionswechsel und Einwohnerstruktur untersuchten. Demnach sei der Islam die am schnellsten wachsende Religion der Welt, das Christentum verliere hingegen immer mehr Anhänger - die meisten davon ziehen ein konfessionsloses Leben vor, andere wechseln zu einem anderen Glauben.

Forscher des Pew Research Centers haben herausgefunden, dass es im Jahr 2050 in etwa gleich viele Muslime (30 Prozent) wie Christen (31 Prozent) auf der Welt geben wird, ab 2070 sollen dann Menschen muslimischen Glaubens die Mehrheit bilden. Mehrere Faktoren würden diese Entwicklung begünstigen: So liege die Geburtenrate muslimischer Frauen im Jahr 2050 durchschnittlich bei 3,1 Kindern, die von christlichen Frauen hingegen nur bei 2,7.

Islam wächst schneller als Weltbevölkerung
Aber auch die Altersverteilung spielt eine Rolle. So waren 2010 34 Prozent der Muslime unter 15 Jahre alt. Christen lagen mit nur 27 Prozent im Vergleich dazu weit darunter, verglichen mit der gesamten Weltbevölkerung jedoch im Durchschnitt. Daraus lasse sich wiederum schließen, dass der Islam in den kommenden Jahrzehnten schneller wachsen wird als die Weltbevölkerung insgesamt. Hinzu kommt, dass das Christentum bis 2050 rund 66 Millionen Gläubige verlieren wird, weil diese der Religion generell den Rücken kehren oder eine andere Konfession annehmen. Damit schrumpft die christliche Gemeinschaft im Vergleich zu anderen Religionen am stärksten.

Auswirkungen auf Europa
Für Europa habe diese Entwicklung laut Forschern zur Folge, dass in einigen Jahrzehnten zehn Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens sein werden. Das Christentum werde zwar weiterhin die größte Religion in Europa bleiben, bis dahin aber nur noch zwei Drittel der Bevölkerung ausmachen. Weltweit gesehen werden Anhänger des christlichen Glaubens nur noch in 151 statt wie bisher in 159 Ländern die Mehrheit bilden. So werden Christen beispielsweise in Australien, Frankreich oder Bosnien-Herzegowina nicht mehr den Spitzenplatz belegen. Muslime werden hingegen künftig in zwei zusätzlichen und somit in 51 Ländern mehr als 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

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