Liebe im Krieg

Rebellen-Hochzeit am Rande der Kämpfe in Donezk

Ausland
12.07.2014 14:30
Während die Angriffe der ukrainischen Luftwaffe mit unverminderter Härte fortgesetzt wurden und laut Angaben der Führung in Kiew im Osten des Landes Hunderte prorussische Separatisten ums Leben kamen, blieb am Freitag offenbar in der umkämpften Region dennoch Zeit für die Liebe. Ein Kommandant der Rebellen und seine Verlobte gaben sich in Donezk, beschützt von Dutzenden Scharfschützen, das Jawort.

Kommandant Arsen Pavlov und Elena Kolenkina überreichten sich die Eheringe mittlerweile die Hauptstadt der Separatisten-Republik. Kolenkina trug ein weißes Hochzeitskleid, ihr Angebeteter trat in Uniform und mit einem eingegipsten Arm auf - eine Kriegsverletzung.

Scharfschützen sorgten für Sicherheit
Es war eine schlichte Zeremonie am Standesamt, die durch überall postierte Scharfschützen gesichert wurde. Familienangehörige, Freunde, Kameraden und sogar der Gouverneur der selbst ernannten Volksrepublik Donezk, Pavel Gubarev, versammelten sich, um dem frischgebackenen Ehepaar die Ehre zu erweisen. Die Bilder, die über internationale Nachrichtenagenturen verbreitet wurden, sollen wohl Normalität mitten im Bürgerkrieg in der Ostukraine vermitteln.

Kiew: Hunderte Separatisten getötet
Zur gleichen Zeit lieferten sich Kämpfer der Separatisten in nur etwas mehr als 100 Kilometern Entfernung blutige Kämpfe mit der ukrainischen Armee. Während die Armee von Hunderten Toten aufseiten der prorussischen Rebellen sprach, widersprach die Führung in Donezk dieser Darstellung. "Solch eine Todeszahl entspricht natürlich nicht der Wirklichkeit", sagte Andrej Purgin, der selbst ernannte Vizeregierungschef der nicht anerkannten Volksrepublik Donezk. Er berichtete zudem von Artilleriebeschuss durch Regierungstruppen im Donezker Vorort Marinowka. Dort seien etwa 20 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Zerstörungen seien groß.

Die ukrainische Armee beklagte ebenfalls Dutzende Tote in ihren Reihen. Das Militär versucht seit der Einnahme der Rebellenhochburg Slawjansk am Samstag vergangener Woche auch die strategisch bedeutsamen Großstädte Donezk und Lugansk einzukesseln, um die Aufständischen von dort zu vertreiben.

Krieg der Bilder: Soldaten feiern ebenfalls Hochzeit
Weil es sich neben den bewaffneten Auseinandersetzungen auch um einen medialen Krieg zwischen der Regierung und den Aufständischen handelt, ist es nur logisch, dass Kiew ebenfalls mit Bildern von Soldaten-Hochzeiten aufwarten kann. Die ebenfalls über Nachrichtenagenturen verbreiteten Aufnahmen zeigen mehrere verwundete Armeeangehörige, die im Krankenbett ihre Vermählung feiern - mit Küssen und einem Glas Sekt (kl. Bilder 5 und 6).

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