Rief "Allahu Akbar"

Wien: Wollte Amoklenker (21) Blutbad wie in Nizza?

Österreich
30.09.2016 09:07

Schreckensfahrt mitten in Wien: Für Horrorszenen hat ein 21-jähriger Österreicher mit türkischen Wurzeln am Donnerstagvormittag im Bezirk Favoriten gesorgt, als er gezielt versuchte, mit seinem Pkw Passanten zu überfahren. "Allahu Akbar"-Rufe des Verdächtigen, die mehrere Zeugen und auch WEGA-Beamte hörten, und ein Koran am Rücksitz: Die Indizien sprechen eine eindeutige Sprache und das Vorgehen des 21-Jährigen ebenso. Immerhin nutzte er ein Fahrzeug als Waffe - wie bereits der Grazer Todeslenker Alen R. und der Attentäter von Nizza, Mohamed Lahouaiej Bouhlel.

Der 31-jährige Tunesier hatte - wie ausführlich berichtet - am französischen Nationalfeiertag entlang der Flaniermeile Promenade des Anglais ein wahres Blutbad angerichtet. 84 Menschen starben, als der Mann mit einem Lkw durch die Straßen raste und dabei jeden überfuhr, der sich nicht schnell genug vor dem Schwerfahrzeug retten konnte. Polizisten töteten den Amoklenker schließlich mit mehreren Schüssen.

Hatte der 21-Jährige Ähnliches in Wien vor? Immerhin gilt die Quellenstraße in Favoriten, wie auch der nahe Reumannplatz, als stets belebt. Dass der dramatische Vorfall just am Tag der Urteilsverkündung im Grazer Amok-Prozess geschah, sticht ebenso ins Auge.

Die Chronologie der Wahnsinnstat
Gegen 11 Uhr am Donnerstagvormittag raste der 21-jährige Elektriker mit seinem Peugeot in Favoriten über die Quellenstraße. "Er ist direkt auf die Passanten zugefahren, ganz gezielt", so Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

Laut Zeugen soll der Lenker immer wieder "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben.

Ein Mann überquerte gerade einen Schutzweg, als der gebürtige Wiener mit seinem Pkw heranraste und geradewegs auf den Fußgänger zusteuerte. In letzter Sekunde konnte sich der Mann mit einem Sprung zur Seite retten, er blieb unverletzt. Zwei weitere Passanten erlitten einen Schock.

Zeugen alarmierten die Polizei, vier Streifen konnten den Verdächtigen schließlich bei der Quellenstraße Ecke Columbusgasse stoppen und verhaften. Auf der Rückbank des Wagens lag ein Koran. Auch bei seiner Verhaftung brüllte der 21-Jährige "Allahu Akbar".

Das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt wegen des Verdachts der versuchten schweren Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Der Vorfall sorgt auch im Ausland für Schlagzeilen. Unter anderem berichtete die israelische Tageszeitung "Jerusalem Post".

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