Grasser unter Druck

Anwalt: “Verbessern tut’s die Situation nicht”

Österreich
15.12.2017 15:38

Das Teilgeständnis von Ex-Lobbyist Peter Hochegger, am Freitag vorgetragen durch dessen Rechtsanwalt, hat beim Verteidiger des Buwog-Erstangeklagten Karl-Heinz Grasser, Manfred Ainedter, naturgemäß für wenig Freude gesorgt. Auf die Frage, wie er nun darauf reagieren werde, sagte der Anwalt am Freitag: "Man wird sich damit auseinandersetzen müssen. Verbessern tut es die Situation nicht, das ist klar."

"Ich bin überrascht und verwundert. Hochegger glaubt, sich durch eine Unwahrheit seine Position verbessern zu müssen", erklärte Ainedter nach den Ausführungen von Hocheggers Rechtsanwalt Leonhard Kregcjk. Ainedter weiter: "Das ist vollkommen nebulos. Im Buwog-Fall weiß er, dass mein Mandant etwas bekommen haben soll, und im zweiten Fall (dem Linzer Terminal Tower, Anm.) nicht. Das ist völlig unsubstanziert."

Die Staatsanwaltschaft habe darauf gesetzt, dass es "einem zu blöd wird, der eh schon weichgekocht ist", so der Rechtsbeistand von Grasser. "Hochegger war schon in Haft und hat weitere Verfahren vor sich. Da kann man schon hoffen, dass irgendwer irgendwelche Geschichten erzählt, die nicht stimmen", so Ainedter. Es sei "ganz klar hervorgegangen durch die Urkunden, dass Grasser mit dem Konto 400.815 nicht zu tun haben kann."

Hochegger habe gewusst, dass von der Buwog-Provision je 2,4 Millionen Euro an Grasser, Ernst Karl Plech und Walter Meischberger weiterüberwiesen wurden, hatte zuvor der Strafverteidiger des Ex-Lobbyisten am vierten Verhandlungstag im Buwog-Prozess erklärt. Damit stützt er die Anklage, die Grasser, Plech und Meischberger genau das vorwirft.

Ex-Lobbyist Hochegger, einst Inhaber der zweitgrößten PR-Agentur Österreichs, hat mittlerweile nach Eigenangaben kein Vermögen und wird von einem Pflichtverteidiger vertreten. Während der bisherigen Verhandlungstage wirkte er müde, den Kontakt zu den 13 Mitangeklagten vermied der bei der Hauptverhandlung stets im Pullover gekleidete Hochegger. Er kam kurz vor dem Prozess aus seiner Wahlheimat Brasilien nach Österreich und lebt nun in Wien.

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