Marcel Hirscher:

“Die Nervosität kannte ich von mir noch nicht”

Sport
12.12.2017 07:49

Der magische 50. Weltcupsieg rückt für Marcel Hirscher immer näher. Der österreichische Weltcup-Podestrekord von Annemarie Moser-Pröll ist nur mehr eine Frage der Zeit.

Nach seinem 47. Weltcup-Triumph in Val d’Isère ließ Marcel Hirscher ein starkes Wochenende in den französischen Alpen Revue passieren. Trotz seiner Podestplätze 109 und 110, womit ihm vier auf den ÖSV-Rekord von Moser-Pröll fehlen, sprach der Ski-Superstar über ungewohnte Nervosität und verriet die nächsten Pläne.

"Krone":Marcel, du hast 47 Weltcupsiege und 110 Podestplätze am Konto. Trotzdem sprichst du von ungewohnter Nervosität. Woran liegt das?
Marcel Hirscher: Ich bin nervös vor den Rennen, was ich so bis jetzt nicht von mir kannte. Eine gewisse Spannung hat man immer, aber derzeit ist es anders. Es liegt daran, dass wir durch meinen Knöchelbruch im August drei Monate verloren haben, Unsicherheit dabei ist. Ich schlafe deswegen aber nicht schlechter.

Deswegen auch deine Reaktion nach dem ersten Slalom-Durchgang in Val d’Isère, wo du nach Rang 8 im Blitztempo den Zielraum verlassen hast?
Ich war nicht zufrieden, habe gemerkt, dass der Hut brennt. Und da habe ich wenig Zeit, etwas zu erzählen. Das ist auch für alle Beteiligten besser (lacht). Da versuche ich die zehn Minuten, die ich vielleicht durch Interviews verliere, produktiv zur Analyse nutzen. Am Ende des Tages zählt, dass ich schnell Ski fahre.

Nervosität hin, Material her - trotzdem hast du  sowohl im RTL in Beaver Creek als auch im Slalom in Val d’Isère wieder gewonnen.
Ich habe momentan wenig Erfahrung mit der Abstimmung, also welcher Ski passt für welche Verhältnisse. Daher muss ich meine Rückschlüsse aus dem ersten Durchgang ziehen, um für den zweiten was zu bewegen.

Was auch gelingt.
Es funktioniert augenscheinlich sehr gut. Aber im Umfeld und bei mir ist im Vorfeld viel Ungewissheit.

Trotzdem: Viele fragen sich: Hirscher verliert drei Monate und  ist schon wieder vorne. Braucht  ein Athlet deines Niveaus nicht so viel Training?
Ich fahre jetzt 26 Jahre Ski, habe eine gewisse Routine. Es ist nicht möglich, das jedes Jahr so zu machen, das geht vielleicht einmal.

Dein weiterer Plan?
Erst ein bissl runter vom Gas. Es gibt genug zu tun. Deswegen ist es kein Thema, schon wieder Super G zu fahren. Das plane ich frühestens im Jänner in Kitzbühel.

Herbert Struber (in Val d’Isère), Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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