"Nehmt Abschied"

Überstunden: Drohne soll Japaner aus Büro jagen

Elektronik
10.12.2017 10:02

100 Überstunden und mehr pro Monat sind für Arbeitnehmer in Japan keine Seltenheit. Regelmäßig wird das Land daher durch Fälle von "Karoshi" - Tod durch Überarbeiten - erschüttert. Eine spezielle Drohne soll nun Abhilfe schaffen - indem sie Arbeiter aus ihren Büros scheucht.

Die von der japanischen Firma Taisei in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Blue Innovation und NTT East entwickelte Drohne namens T-Frend soll nach Dienstschluss durch die Büros schwirren und überfleißige Mitarbeiter mit der schottischen Abschiedsweise "Auld Lang Syne" ("Nehmt Abschied, Brüder") zum Gehen bewegen.

Man könne nicht wirklich arbeiten, wenn man daran denken müsse, dass die Drohne nun jederzeit vorbeifliegen könne, und dann höre man "Auld Lang Syne", begleitet von ihrem Summen, zeigt sich Taisei-Chef Norihiro Kato gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von seiner Rausschmeißer-Drohne überzeugt. Kommenden April soll diese zunächst firmenintern getestet werden, im Laufe des Jahres sollen dann auch andere Unternehmen für umgerechnet rund 375 Euro pro Monat von der Drohne Gebrauch machen können.

"Eine ziemlich dumme Sache"
Dass T-Frend das Problem der exzessiven Überstunden in den Griff bekommt, glaubt Seijiro Takeshita, Professor für Management und Information an der Universität von Shizuoka, allerdings nicht. "Das ist eine ziemlich dumme Sache", kritisiert er die Drohne gegenüber der britischen BBC als Augenwischerei. Den Firmen ginge es letztlich nur darum, der Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass sie das Problem übermäßiger Arbeitsstunden angingen. Dieses sei jedoch tief in der japanischen Arbeitskultur verwurzelt und bedürfe deshalb einer fundamentalen Herangehensweise, argumentierte er.

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