Die Landesversammlung ist geschlagen, Wiens Grünen-Frontfrau Maria Vassilakou rettete sich mit 75 Prozent Zustimmung (kurz) aus der Nachfolgedebatte. Klar ist: Die zweite Parteireihe sägt weiter am Stuhl der Vizebürgermeisterin. Wir fragten die Politikerin: Wie geht es jetzt weiter und was ist für sie eine Sesselkleberin?
Maria Vassilakou hat nicht den einfachsten Job der Stadt - aber immerhin: Sie hat ihn noch. Der grüne Klubobmann David Ellensohn und Landessprecher Joachim Kovacs sollen beide an ihrem Sessel sägen (Letztgenannter unnötigerweise, seine Chancen sind mehr als gering) - zudem kann sich laut OGM-Umfrage nur ein Prozent (!) der Wiener Vassilakou als Bürgermeisterin vorstellen. "Nach den Turbulenzen der letzten Wochen wundert mich das nicht", sagt sie im "Krone"-Gespräch. "Das war ja nicht gerade eine Wählerrückholaktion, die wir uns da geleistet haben."
Vier-Punkte-Programm: Ihre Pläne für 2018
Maria Vassilakou hat noch viele Pläne, zumindest für das Jahr 2018. Bei der Landesversammlung wurde ja vereinbart, auch das Thema Spitzenkandidatur zu behandeln. Die Vizebürgermeisterin wünscht sich eine generelle Neuaufstellung: "Klar ist für mich, dass wir alle drei gemeinsam die Spitze der Wiener Grünen sind. Am Ende dieses Neuorientierungsprozesses muss jeder zur Disposition stehen, allen voran ich."
Maria Vassilakou präsentiert aktuell einen Vier-Punkte-Plan für Wien:
Interne Streitereien als Problem
Das Problem: Das rot-grüne Bollwerk könnte durch interne Streitereien - wie beim Thema Lobautunnel - schnell löchrig wie Schweizer Käse werden. Vassilakou bleibt dabei: "Ich halte den Tunnel für ein gefährliches Projekt."
Und wie definiert Maria Vassilakou nun das Wort Sesselkleberin für sich? "Ein Sesselkleber ist ein Grüßaugust, der keine Handlungsspielräume, sondern nur den Titel hat. Jemand, der nichts verändert." Genau das will sie nicht sein.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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