Wegen Dopingvergehen

IOC sperrt russischen Bob-Olympiasieger Subkow

Sport
24.11.2017 16:32

Das IOC hat seine Doping-Urteilsserie gegen russische Olympiateilnehmer von Sotschi mit vier weiteren Olympia-Sperren auf Lebenszeit fortgesetzt. Am Freitag erwischte es mit Bob-Doppel-Olympiasieger Alexander Subkow, mittlerweile Präsident von Russlands Bobverband, und der im Eisschnelllauf zweitplatzierten Olga Fatkulina weitere Medaillengewinner.

Durch die Urteile aufgrund von forensischen Beweisen, die die Oswald-Kommission des IOC auf Grundlage des McLaren-Berichts zusammengetragen hat, erhöht sich die Zahl der disqualifizierten Russen der vergangenen Winterspiele auf 14. Zuvor waren unter anderem auch schon die Goldmedaillen-Gewinner Alexander Legkow (Langlauf) und Alexander Tretjakow (Skeleton) bestraft worden. Zu den aktuellsten Fällen gehören neben Subkow und Fatkulina auch Bobpilotin Olga Stulnewa und Eisschnellläufer Alexander Rumjanzew. Auch sie wurden aus den Sotschi-Ergebnislisten gestrichen und lebenslang von Olympia ausgeschlossen. Insgesamt ermittelte die Kommission des Internationalen Olympischen Komitees gegen 28 russische Athleten. In den nächsten Wochen sind weitere Urteile zu erwarten.

Aus Moskau hatte es trotz der Erkenntnisse des McLaren-Reports und der jüngsten Urteile stets Dementis gegeben, die Dopingvergehen seien staatlich gesteuert und organisiert gewesen. Aufgrund der neuesten Entwicklungen und des nach wie vor fehlenden Schuldeingeständnisses aus Russland ist der Komplettausschluss der Großmacht von den Winterspielen 2018 im Februar in Südkorea mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen. Bei den Sommerspielen 2016 hatte das IOC trotz der bereits damals erdrückenden Beweislast gegen Russland noch auf diesen Schritt verzichtet. Mehr als 30 russische Athleten, fast alle davon Medaillengewinner, sind in den vergangenen Jahren auch schon durch Nachtests der Olympischen Sommerspiele 2008 und 2012 nachträglich überführt worden.

Russlands Bob-Verband zieht vor CAS
Russlands Bob-Verband sprach indes in seiner ersten Reaktion auf die lebenslange Sperre von Doppel-Olympiasieger Subkow von "Betrug". Es sei "nicht möglich", mit dem IOC zu diskutieren, "außer vor Gericht". Deswegen werde man diesen juristischen Weg beschreiten. Neben dem Internationalen Sportgerichtshof CAS könnte die Causa auch vor einem Zivilgericht landen, weil das IOC seine Entscheidung auf Grundlage von Informationen "eines Betrügers" getroffen habe. "Wir hoffen, dass es nicht so weit kommt und der CAS es nicht zulässt, dass die olympische Bewegung zerstört wird. Der Wert von olympischen Goldmedaillen wird abgewertet. Der Sport ist zu einer politischen Waffe geworden. Wir sind wieder in der Ära der Boykotts angekommen", wurde in dem Kommunique weiters betont.

Subkow: "War immer sauber"
Subkow betonte in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur AP, dass er nie gedopt habe: "Ich habe jahrelang auf diese Medaillen hingearbeitet. Alle meine Erfolge, alle meine Siege waren immer sauber und bleiben es auch. Sport ist zur Politik geworden." Er denke deshalb auch nicht an einen Rücktritt von seinem Amt als Präsident des russischen Bob-Verbandes. Subkow sagte, die Sanktion gegen ihn sei das Resultat "einer Kommission, die Beschlüsse ohne Grundlage oder Beweis fasst". Es sei ihm auch überhaupt keine Chance gegeben worden, seine Unschuld zu beweisen. "Die Führungskräfte saßen dort und schliefen hinter ihren Schreibtischen ein, als die Fakten und Beweise von meiner Seite verlesen wurden. Sie waren nicht interessiert", berichtete der 43-jährige Russe von seiner Anhörung vor der vom Schweizer Denis Oswald geleiteten Kommission der "forensischen und analytischen Dopinguntersuchungen".

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(Bild: KMM)



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