Doppel so viel Platz

Neue Kinder- und Jugendpsychiatrie wird eröffnet

Tirol
21.11.2017 14:08

Nach zwei Jahren Bauzeit wird Ende November die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall eröffnen. Dort stehen dann dringend notwendige, zusätzliche Betten, eine Ambulanz und eine neue Tagesklinik für die Betreuung junger Patienten zur Verfügung. Was in Tirol noch fehlt, sind niedergelassene Kinderpsychiater.

20 Millionen Euro hat das Land in den Neubau am Areal des Krankenhauses Hall investiert. "Damit ist ein wichtiger Schritt in der Versorgung getan", freut sich Gesundheits-LR Bernhard Tilg (ÖVP). 43 stationäre Plätze - doppelt so viele wie bisher in Innsbruck - stehen zur Verfügung. Darüber hinaus eine Tagesklinik mit sechs Plätzen und eine Ambulanz. "Die Tagesklinik garantiert, dass die Kinder stets in den Familien integriert bleiben", verweist der leitende Diplompfleger Markus Assmann auf einen wesentlichen Vorteil.

Die Leitung des Hauses übernimmt Prof. Kathrin Sevecke. "Hier können wir die Kinder und ihre Familien nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen versorgen", hebt die Kinderpsychiaterin die Möglichkeiten im neuen Haus hervor. Auf der Station werden die Kinder je nach Alter und Krankheitsmuster betreut. Essstörungen oder Sucht sind zwei Beispiele. "Im Durchschnitt bleiben die junge Patienten 32 Tage bei uns. Bei Essstörungen können es aber viele Monate sein", beschreibt Sevecke die Anforderungen. Neben den Ärzten sind unterschiedliche Therapeuten, Sozialarbeiter, Pflegekräfte und Lehrer in die Betreuung eingebunden. Ziel ist es, betonen Sevecke und Assmann, den Kindern und Jugendlichen möglichst alltagsnahe Abläufe bieten zu können.

Noch ein Ärztemangel

Nach der Übersiedlung nach Hall soll in Innsbruck eine Tagesklinik und eine kleine Ambulanz aufgebaut werden. Denn in der Akutversorgung von psychisch kranken Kindern gibt es noch große Lücken. Sevecke: "Derzeit versorgt unsere Ambulanz mit zwei niedergelassenen Ärzten in Innsbruck ganz Tirol." Bekanntlich herrscht im Fach Psychiatrie akuter Ärztemangel. Sevecke verweist aber darauf, dass mit der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall in Zukunft auch mehr Fachärzte ausgebildet werden können.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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