Tierischer Einsatz

Mäusebussard flog in Laster

Salzburg
16.11.2017 18:02

Tierischer Einsatz für zwei Beamte der Autobahnpolizei St. Michael: Ein Lkw-Lenker hatte Alarm geschlagen. Ihm war ein Mäusebussard gegen die Windschutzscheibe geflogen, das verletzte Tier landete auf der Ladefläche. Die Polizisten bargen den Greifvogel und brachten ihn zur Greifvogelwarte nach Kärnten.

Der Fernfahrer war am Mittwoch auf der Tauernautobahn Richtung St. Michael unterwegs, als ihm plötzlich ein Mäusebussard gegen die Windschutzscheibe flog. Das verletzte Tier wurde auf die Ladefläche geschleudert, das konnte der Lenker aber während der Fahrt nicht sehen.

Er fuhr noch 80 Kilometer bis zum Zielort. Dort entdeckte er beim Abladen das verletzte Tier. Er rief bei der Autobahnpolizei St. Michael an. Dort zeigten sich die Inspektoren Josef Gfrerer und Gerhard Macheiner verständnisvoll und tierlieb. Sie fuhren zur Baustelle, wo der Lkw stand, legten den Mäusebussard in eine extra vorbereitete Schachtel und brachten ihn vorerst einmal auf die Dienststelle.

Die Polizisten recherchierten, wo sich die nächste Auffangstation befindet und nahmen in der Folge mit der Greifvogelwarte in Landskron nahe Villach Kontakt auf. Falkner Franz Schüttelkopf erklärte den beiden, wie sie den Bussard erstversorgen und transportfähig machen können. Dann fuhr er Richtung St. Michael los. Die Beamten machten sich ebenfalls auf den Weg. Man traf sich auf halber Strecke. "Der Bussard hat am Anfang gar nicht gut ausgesehen, die erste Nacht hat er aber überstanden. Wir haben einen sehr guten Tierarzt und hoffen das Beste", berichtet Franz Schüttelkopf.

Das Tier werde mit Infusionen künstlich ernährt. "Der Bussard ist in einem dunklen Spezialgehege untergebracht. Dort können ihn keine Reize stören. Er hat vermutlich eine Gehirnerschütterung oder innere Schädelverletzungen erlitten", so Schüttelkopf.

Derzeit ideale Jagdbedingungen
In der Auffangstation, werden öfter Unfall-Opfer gesund gepflegt. "Greifvögel finden jetzt auf den gemähten Grünstreifen neben den Straßen ideale Jagdbedingungen vor. Zudem können sie auf Schneestangen und Verkehrsschildern sitzend ihre Beute gut ausspähen. Wenn sie dann losfliegen haben sie nur mehr die Jagd im Kopf. Da erkennen sie keine Gefahren mehr", schildert Schüttelkopf. Das geborgene Tier soll wieder im Lungau ausgewildert werden. Alle Greifvögel sind bei uns geschützt.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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