Russischer Patzer

“Beweis” gegen USA entpuppt sich als Screenshot

Web
15.11.2017 13:58

Peinlicher Patzer: Ein vom russischen Verteidigungsministerium in sozialen Netzwerken verbreiteter vermeintlicher "Beweis" für die Unterstützung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat durch die USA hat sich als Screenshot aus einem Videospiel entpuppt. Das Ministerium hatte die verbreiteten Aufnahmen als "unbestreitbaren Beweis" dafür bezeichnet, dass "die USA IS-Kampfeinheiten Schutz bieten".

Doch neben zahlreichen Internetnutzern stellte auch die Menschenrechtsorganisation Conflict Intelligence Team CIT fest, dass es sich bei einem der Bilder um einen Ausschnitt aus dem Kriegsspiel "AC-130 Gunship Simulator: Special Ops Squadron" (Video unten) handelte. Andere Bilder stammten offenbar aus Filmaufnahmen des irakischen Verteidigungsministeriums und zeigten einen Angriff der irakischen Luftwaffe auf Dschihadisten nahe Falludscha im vergangenen Jahr.

"Fehler eines externen Mitarbeiters"
Nach einigen Stunden löschte das Verteidigungsministerium die Bilder und sprach von einem "Fehler" eines externen Mitarbeiters. Dennoch blieb das Ministerium bei seinen Vorwürfen und ersetzte das angebliche Beweismaterial durch neue Fotos, die eine Kooperation der USA und des IS belegen sollen. Es sei eine "feststehende Tatsache", dass sich das US-Kommando am 9. November einem Angriff auf einen IS-Konvoi nahe der syrisch-irakischen Grenze verweigert habe.

US-Botschaft spricht von "unsinnigen Anschuldigungen"
Die US-Botschaft in Moskau schrieb auf Twitter, die USA würden sich nicht mit den "unsinnigen Anschuldigungen" des russischen Verteidigungsministeriums befassen, für die Russland "Bilder aus Videospielen und alte Fotos von Militäreinsätzen in anderen Ländern" verwendet habe. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, unseren gemeinsamen Feind zu zerstören", erklärte die Botschaft.

Kampf der USA gegen IS laut Russland nur "vorgetäuscht"
In der Vergangenheit hatte Moskau der Regierung in Washington bereits vorgeworfen, die Bekämpfung des IS im Irak nur "vorzutäuschen" und Dschihadisten ins benachbarte Syrien zu lassen, wo die USA und Russland auf gegnerischen Seiten stehen. Das Pentagon wies die Anschuldigungen kategorisch zurück.

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