Juncker küsst Kurz

Wahlsieger wird in Brüssel seeehr herzlich begrüßt

Österreich
19.10.2017 11:09

Entgegen aller Skepsis und Sorgen im Vorfeld, wonach die Europäische Union ÖVP-Chef Sebastian Kurz bei seinem ersten Besuch in Brüssel nach der Nationalratswahl frostig empfangen könnte, fiel der Empfang am Donnerstag besonders herzlich aus. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker drückte dem österreichischen Wahlsieger sogar einen Kuss auf die Wange.

Kritiker der Politik von Kurz und einer möglichen ÖVP-FPÖ-Koalition haben insgeheim schon mit Sanktionen gegen Österreich gerechnet. Doch wenn man die Bilder von Juncker und Kurz sieht, dann sind solche seitens der EU wohl nicht angedacht.

Juncker wünscht Erfolg bei Bildung einer "proeuropäischen Regierung"
Man habe "ein sehr gutes Gespräch zu Themen von gemeinsamem Interesse geführt", sagte ein Kommissionssprecher nach dem Treffen zwischen Juncker und Kurz. Der Kommissionspräsident habe dem ÖVP-Chef "Erfolg bei der Bildung einer stabilen, proeuropäischen Regierung" gewünscht, zumal Österreich in der zweiten Hälfte 2018 den EU-Ratsvorsitz hat. Kurz gehört wie Juncker der Parteienfamilie Europäische Volkspartei an.

Kurz: "Über Regierung entscheiden wir selbst"
Kurz unterstrich seinerseits, jemand zu sein, "der nicht nur Europa positiv sieht, sondern auch aktiv in der EU mitgestaltet". Gleichzeitig betonte der Wahlsieger bei den Nationalratswahlen am Sonntag, dass "wir die Entscheidung, wie wir die Regierung bilden, schon selbst in Österreich treffen". Auf die Frage, ob Juncker Bedenken gegen eine allfällige Regierungsbeteiligung der FPÖ geäußert habe, wollte sich Kurz nicht einlassen: "Es war ein Vieraugengespräch und ich bin nicht derjenige, der medial darüber Auskunft geben sollte." Juncker habe ihm gesagt, "dass ich ein Proeuropäer bin, das brauche ich ihm nicht versichern, das weiß er ohnehin. Ich habe ihn über die unterschiedlichen Koalitionsvarianten, die es in Österreich gibt, informiert", so Kurz.

Beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag wird Östereich vom amtierenden SPÖ-Kanzler Christian Kern vertreten. Mit Brexit, Migration und Verteidigung haben die EU-Staats- und Regierungschefs einige Großthemen auf der Agenda. Zudem wolle man beraten, wie die EU mit der Nordkorea-Krise und dem Abrücken der USA vom Atomabkommen mit dem Iran umgehen soll.

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