Urteil in Russland

Agenten dürfen nicht mitlesen: Strafe für Telegram

Web
16.10.2017 15:42

Weil er dem Inlandsgeheimdienst das Mitlesen seiner Nachrichten verwehrt, hat ein russisches Gericht den Messenger-Dienst Telegram verurteilt. Das Unternehmen muss 800.000 Rubel (rund 11.800 Euro) zahlen, wie die Nachrichtenagentur Tass am Montag berichtete. Die kostenlose App ist in Russland besonders beliebt, weil Nachrichten verschlüsselt vom Absender zum Empfänger gelangen.

Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte Informationen zur Entschlüsselung sämtlicher über Telegram verschickten Nachrichten verlangt, wie der Gründer der App, Pawel Durow, bereits im vergangenen Monat mitgeteilt hatte. Als sich das Unternehmen weigerte, legte der FSB Durow zufolge offiziell Beschwerde ein.

Telegram hat zehn Tage Zeit, um die Geldstrafe anzufechten. Scheitert die Urteilsanfechtung, könnte die beliebte App in Russland gesperrt werden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, seines Wissens nach sei die Sperre der App aktuell kein Thema. Die Geldstrafe wollte er nicht kommentieren.

Beliebtes Telekommunikationsmittel bei Terroristen
Weltweit nutzen 100 Millionen Menschen die App, davon zehn Millionen in Russland. Telegram wird in mehreren Ländern wegen seiner Verschlüsselungstechnologie vorgeworfen, Dschihadisten als attraktives Kommunikationsmittel zu dienen.

In den vergangenen Jahren hatte die russische Regierung die staatliche Kontrolle über das Internet verschärft. Der Kreml rechtfertigt sein Vorgehen als Maßnahme zum Schutz vor islamistischen Anschlägen.

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