Ehefrau trennte sich

Vergewaltigung: 3 Frauen belasten Weinstein schwer

Adabei
11.10.2017 01:52

Die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein haben deutlich an Schärfe zugenommen: Mittlerweile werfen drei Frauen dem 65-Jährigen vor, sie vergewaltigt zu haben. Unter ihnen ist der italienische Filmstar Asia Argento. Diese Anschuldigungen dürften nun auch für Weinsteins Ehefrau nicht mehr tragbar sein: Georgina Chapman gab bekannt, sich von dem 65-Jährigen getrennt zu haben.

In den vergangenen Tagen war Weinstein bereits der sexuellen Belästigung beschuldigt worden, woraufhin ihn sein eigenes Filmstudio gefeuert hatte. Wie das Magazin "The New Yorker" am Dienstag berichtete, werfen nun drei Frauen Weinstein zudem vor, sie zum oralen oder vaginalen Sex gezwungen zu haben. Der Filmmogul wehrte sich gegen diese neuen Vorwürfe: "Alle Anschuldigungen über nicht einvernehmlichen Sex werden von Mr. Weinstein unmissverständlich zurückgewiesen", erklärte eine Sprecherin.

"Er wollte nicht aufhören"
Die 42-jährige Asia Argento berichtete dem "New Yorker", dass Weinstein sie vor 20 Jahren in einem südfranzösischen Hotelzimmer zum oralen Sex gezwungen habe. Wegen der enormen Körpermasse des Ex-Produzenten, der in der Vergangenheit bis zu 136 Kilo wog, sei sie voller Furcht gewesen: "Es wollte nicht aufhören. Es war ein Albtraum."

Lucia Evans in Hotelzimmer zu Oralsex gezwungen
Ähnlich lautete die Schilderung der Schauspielerin Lucia Evans. Sie berichtete, Weinstein habe sie 2004 im New Yorker Büro des Filmstudios Miramax zum Oralsex gezwungen. Eine weitere Frau, die anonym bleiben wollte, erzählte, dass Weinstein sie unter einem Vorwand in ein Hotelzimmer gelockt habe. Dort habe er dann plötzlich in den Bademantel gewechselt und sei über sie hergefallen.

Argento sagte, sie gehe mit ihren Anschuldigungen erst jetzt an die Öffentlichkeit, da sie Angst gehabt habe, Weinstein würde sie "zerschmettern": "Ich weiß, dass er schon viele Menschen zerschmettert hat."

Paltrow und Jolie ebenfalls belästigt
Außerdem meldeten sich am Dienstag auch noch die Hollywoodstars Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow im Magazin "The New Yorker" zu Wort. So habe Weinstein Paltrow in einem Hotelzimmer bedrängt, als die Schauspielerin gerade einmal 22 Jahre alt war. Er habe seine Hände auf sie gelegt und sie massieren wollen, so Paltrow.

Jolie berichtete ebenfalls von einer "schlechten Erfahrung" mit Weinstein in einem Hotel in den späten Neunzigern.

Ehefrau verlässt Weinstein
Wie das Magazin "People" am Dienstag berichtet, ziehe nun auch Weinsteins Ehefrau Konsequenzen: "Es tut mir für diese Frauen, die wegen dieser unverzeihbaren Taten enormen Schmerz ertragen mussten, so leid. Ich habe mich dazu entschieden, meinen Ehemann zu verlassen", so Chapman, die mit Weinstein zwei Kinder hat, in dem Bericht.

Hollywoodstars gehen auf Distanz
Schon vor dem Bericht des "New Yorker" waren zahlreiche Hollywoodstars auf Distanz zu dem Ex-Produzenten gegangen. Die dreifache Oscar-Preisträgerin Meryl Streep, die Weinstein einst bei einer Oscar-Verleihung als "Gott" bezeichnet hatte, reagierte "entsetzt". In der "Huffington Post" betonte sie zugleich, dass "nicht jeder" von dessen Fehlverhalten gewusst habe.

Die britische Schauspielerin Judi Dench, die einen Großteil ihres Erfolgs Weinstein zugeschrieben hatte, äußerte sich ebenfalls "geschockt". Im Gespräch mit dem US-Magazin "Newsweek" versicherte sie, ihr seien die Vorwürfe bislang nicht bekannt gewesen. Der Schauspieler und Regisseur George Clooney nannte Weinsteins Verhalten "unhaltbar".

Der Tycoon war am Wochenende von der Weinstein Company, dem von ihm selbst mitgegründeten Filmstudio, wegen "Fehlverhaltens" entlassen worden. Bis dahin waren noch keine Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn erhoben worden, wohl aber Anschuldigungen, er habe Frauen im Gegenzug für sexuelle Gefälligkeiten Hilfen bei ihrer Filmkarriere versprochen.

Ashley Judd und Rose McGowan unter Opfern
Schon zuvor hatte sich Weinstein entschuldigt und eine Auszeit angekündigt, um seine "Dämonen" in den Griff zu bekommen. Unter seinen mutmaßlichen Opfern sind auch die bekannten Schauspielerinnen Ashley Judd und Rose McGowan. Manche Vorfälle reichen laut "New York Times" fast drei Jahrzehnte zurück. Mit mindestens acht Frauen habe Weinstein sich außergerichtlich geeinigt.

Harvey Weinstein war zusammen mit seinem Bruder Bob Weinstein jahrzehntelang einer der einflussreichsten Hollywood-Produzenten. Ihre einstige Produktionsfirma Miramax verkauften sie an Disney, um danach die Weinstein Company zu gründen. Zu Harvey Weinsteins größten Erfolgen gehören "Pulp Fiction", "Good Will Hunting", "Der englische Patient" und "The King's Speech".

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(Bild: kmm)



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