Mit Chic und Farbe

Citroen C3: Helmi ist uns lieb und teuer

Motor
19.03.2017 18:24

"Augen auf, Ohren auf - Helmi ist da!" schießt es mir durch den Kopf, als ich den Citroen C3 Testwagen in Empfang nehme. Fehlt nur noch, dass irgendwo "Helmi Edition" draufsteht. Aber die rot-weiß-rote Zweifarb-Lackierung ist nur eine der vielen Individualisierungsmöglichkeiten, die für den City-Flitzer zu haben sind. Denn Design ist hier ganz wesentlich. Insofern: Augen auf! Und auch das Börserl…

(Bild: kmm)

Die optischen Eskalationsstufen sind davon abhängig, wie viel Geld man dafür auszugeben bereit ist. Erst einmal wählt man eine von drei Ausstattungsversionen. In der Basis, "Live" ab 11.290 Euro, kostet jede Farbe außer Weiß gut 500 Euro extra, das Dach ist auch gegen Aufpreis nicht in einer anderen als der Karosseriefarbe erhältlich, aber wenigstens ist das durchaus ungewöhnliche Grunddesign der Front immer dabei. LED-Tagfahrlicht in der Chromspange erst ab "Feel", Nebelscheinwerfer überhaupt erst ab der Topausstattung namens "Shine".

Sagen wir: Mit "Live" wird man nicht froh, denn was bringen mir serienmäßige Schmankerl wie Tempomat und Verkehrszeichenerkennung, wenn keine Klimaanlage an Bord ist? Erstens brauche ich die, zweitens bringe ich den Wagen ohne nie wieder los. Klar, ich kann die Klimaanlage als Extra dazukaufen, im Paket mit dem Audiosystem um 1500 Euro - das ist aber eher eine theoretische Möglichkeit, weil der Aufpreis auf "Feel", wo beides inkludiert ist, geringer ist: 1100 Euro!

Machen wir es kurz: Wer den Citroen C3 lustig gestalten will, muss ordentlich ablegen, wie beim Testwagen. Dann bekommt er aber auch poppige Air-Bumps an den Türen, die der C3 vom C4 Cactus geerbt hat, ein "schwebendes" Helmi-Dach und auch sonst allerhand Pop Art. Wie beim Testwagen, der 20.000 Euro auf dem Preisschild stehen hat.

So schaut der kleine Franzose richtig gut aus. Und er fährt auch nicht schlecht, das Fahrwerk ist für einen Kleinwagen angenehm komfortabel; nur über gröbere Unebenheiten poltert der Kleine drüber. Sportliche Ambitionen muss es nicht erfüllen - obwohl … mit dem Dreizylinder-Turbo-Benziner (gibt es ausschließlich in Shine-Ausstattung) sticht mich dann doch hin und wieder der Hafer. Unter dem zarten Heulen des Turboladers erreicht der 1101 kg schwere C3 Tempo 100 bereits nach 9,3 Sekunden, wenn man den Hebel schnell genug durch die etwas hakeligen Schaltgassen führt. Der Testverbrauch: 6,9 l/100 km im Durchschnitt.

Der Citroen C3 im Alltag
So komfortabel wie das Fahrwerk sind auch die Sitze, und ebenso wenig sportlich. Man sollte aber grundsätzlich ohnehin nicht so schnell unterwegs sein, denn was auch immer man im C3 bedienen will, man muss hinschauen. Sogar Heizung/Lüftung ist in den Touchscreen integriert, die eingestellte Temperatur nicht immer sichtbar. Für vieles muss man tief in die Menüs eintauchen, sogar zum Abschalten des Parkpiepsers oder für die Umluftschaltung. Zudem sind die Schaltflächen klein und auch das Navi umständlich zu bedienen. Dezidierte Knöpfe gibt es nur für Warnblinker, Verriegelung, Frontscheibendefroster und Heckscheibenheizung. Und einen Lautstärkeregler, immerhin, sowie (ab "Feel") eine Lenkradfernbedienung fürs Radio.

Die Sitzposition vorn geht auch für groß gewachsene Menschen in Ordnung, nicht zuletzt weil man das Lenkrad weit genug herausziehen kann. Das Aussteigen kann allerdings zur Herausforderung werden, weil der Türausschnitt so klein ist, dass man leicht zwischen B-Säule und Lenkrad stecken bleibt. Auf der Rückbank geht es eng zu, es sei denn, es nehmen vorne und hinten nur kleine Menschen Platz. Keine Probleme gibt es hinten hinsichtlich der Kopffreiheit, allerdings gestaltet sich das Aussteigen noch schwieriger als vorne. Der Kofferraum des 3,99 Meter langen Franzosen fasst 300 Liter - hinter einer sehr hohen Ladekante.

Unterm Strich
Der Citroen C3 ist eine erfrischende Erscheinung, wenn man ausreichend in Optik und Ausstattung investiert. Der ungewöhnliche, poppige Auftritt tröstet dann auch über die eine oder andere Unzulänglichkeit hinweg. Grundsätzlich ist der C3 ein wendiger Begleiter im Stadtverkehr, der sich aus dem automobilen Einheitsbrei abhebt. Ein Schnäppchen ist er nicht - dafür aber echt anders als die Konkurrenz.

Warum?

  • Optisch ein Hit
  • Spritziger Top-Benziner

Warum nicht?

  • Günstig sieht nur der Einstiegspreis aus.
  • Relativ beengte Platzverhältnisse

Oder vielleicht …

… Hyundai i20, Ford Fiesta, Opel Corsa, Mini

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele