In der Dienstwohnung

Abgeordneter schürfte auf Staatskosten Kryptogeld

Digital
25.05.2018 12:46

Wirbel um einen Abgeordneten im tschechischen Parlament: Der 28-jährige Mann hatte auf Staatskosten in seiner Dienstwohnung den Bitcoin-Rivalen ZCash geschürft. Der unkonventionelle Nebenerwerb fiel wegen des ungewöhnlich hohen Stromverbrauchs auf. Zu seiner Verteidigung erklärte der Politiker, er habe seine stromhungrige Mining-Anlage im Winter auch als Heizung genutzt.

Der Politiker sitze ausgerechnet für die technikaffine Piratenpartei im Prager Parlament, berichtet das IT-Portal „Heise“ unter Berufung auf Quellen vor Ort. In seiner Dienstwohnung habe der Mann die Kryptogeld-Schürfanlage betrieben und damit auf Staatskosten Strom verbraten und wohl auch seine Wohnung beheizt.

Die Piratenpartei ist im tschechischen Parlament die drittstärkste Kraft, hat bei der letzten Wahl im Oktober 2017 fast elf Prozent der Stimmen erreicht. Sie setzt sich für direkte Demokratie und Online-Amtswege ein, ist besonders bei jungen und technologieaffinen Wählern beliebt. Dass der Abgeordnete nun auf Staatskosten Kryptogeld erzeugt hat, dürfte nicht allen Wählern zusagen.

Politiker will Strom zahlen und Kryptogeld spenden
Der Abgeordnete hat sich nach Bekanntwerden seines Nebenerwerbs entschuldigt und angekündigt, die überhöhte Stromrechnung aus eigener Tasche zu bezahlen und das errechnete Geld für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Die Idee, in der Dienstwohnung Kryptogeld zu schürfen, verteidigt der Mann aber immer noch. Immerhin habe er im Winter damit effektiv geheizt.

Der Politiker ist übrigens nicht der erste, der mit fremdem Strom Geld erzeugt. Erst kürzlich machten einige russische Ingenieure Schlagzeilen, weil sie die Computer in einem Nuklearforschungszentrum zweckentfremdet hatten, um damit Bitcoins zu schürfen. Gegen die Männer wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

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