Ohne Visum

Abramovich: Chelsea-Verkauf & Rückzug nach Moskau?

Fußball International
23.05.2018 17:53

Sowohl „Gazzetta dello Sport“ als auch „Guardian“ haben am Mittwoch mit für Chelsea-Fans besorgniserregenden Berichten aufhorchen lassen! Der Grund für die Aufregung: Chelsea-Boss Roman Abramovich bekommt seit zwei Monaten kein Visum für Großbritannien!

Der russische Oligarch hatte Großbritannien kurz vor dem 1. April - noch vor Ablauf seiner Aufenthaltsbewilligung - verlassen und wurde zum letzten Mal am 10. März im Stadion seines Teams gesichtet, bei der Partie Chelsea gegen Crystal Palace. Seitdem trat er nicht mehr in der Öffentlichkeit auf, zumindest nicht in England. Sein Privatjet, eine Boeing 767, genannt „The Bandit“, wurde in Moskau, Nizza, Zürich und New York gesichtet.

Momentan ist Abramovich in seiner Villa im Süden Frankreichs zu finden, wo er auf sein britisches Visum wartet. Wann ihm eine neue Aufenthaltsbewilligung zuerkannt wird, ist allerdings fraglich: Denn der britische Staat ist momentan gar nicht gut auf das Herkunftsland Abramovichs, auf Russland, zu sprechen. Der Preis des 40-Monate-Visums (10.500 Pfund + 1623 Pfund Verwaltungskosten) ist da noch das geringste Problem.

Die Beziehung zwischen Großbritannien und Russland verschlechterte sich im März zusehends, als der russisch-englische Doppelagent Sergei Skripal und seine Tochter in Salisbury vergiftet wurden. Die britische Regierung ist seitdem „neugierig“, woher 700 russische Multimilliardäre, die in England ansässig sind, ihr Vermögen herhaben.

Kontakte zu Putin
Die Finanzen besagter Milliardäre, die alle plötzlich nach dem Zerfall der UdSSR ihr Vermögen vervielfachten, werden jetzt unter die Lupe genommen. Diese Prozedur führte dazu, dass einer der reichsten Menschen Englands, Chelsea-Besitzer Abramovich auch in Frage gestellt wurde. Er verfügt etwa über ein Vermögen von 10,6 Milliarden Euro. Zudem pflegt er sehr gute Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Und nachdem die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Großbritannien am Tiefpunkt angelangt sind, ist ein Ende der Visum-Wartezeit von Abramovich nicht abzusehen.

Freilich: Die Stellvertreterin von Abramovich bei Chelsea, Marina Granowskaia, trifft kaum Entscheidungen. Und das gilt nicht nur für die Trainerfrage, in der mit der Entlassung Antonio Contes gerechnet wird. Das ist aber nicht das größte Problem Abramovichs, der seit 2003 der oberste Boss bei Chelsea ist. Sondern, wie die „Guardian“ schreibt, viel eher, wie es jetzt weitergehen soll: Soll er längerfristig in einer unsicheren politischen Situation leben oder gar Chelsea verkaufen? Laut „Guardian“ ist das die Frage, die sich stellt.

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(Bild: KMM)



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