Nach Jerusalem-Eklat

Palästinenser ziehen Botschafter aus Wien ab

Österreich
16.05.2018 15:01

Die palästinensische Führung hat ihre Botschafter aus vier EU-Staaten abgezogen, die Repräsentanten zu einer Feier anlässlich des Umzugs der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem entsandt hatten. Betroffen sind Österreich, Tschechien, Ungarn und Rumänien, wie die palästinensische Autonomiebehörde am Mittwoch in Ramallah mitteilte. Die Diplomaten aus diesen vier EU-Staaten waren zu einem Empfang des israelischen Außenministeriums am Sonntag gekommen, auf dem der höchst umstrittene Umzug der US-Botschaft gefeiert wurde, was die palästinensische Autonomiebehörde kritisierte.

In einer Aussendung wies die Vertretung Palästinas in Wien darauf hin, dass sich Österreich mit der Teilnahme von Botschafter Martin Weiss an der Veranstaltung nicht nur den Vorgaben der Europäischen Union widersetzt habe, sondern „damit auch einen klaren Verstoß gegen Völkerrecht und UN-Resolutionen“ setze. Daher werde Botschafter Salah Abdel Shafi am Freitag Wien für unbestimmte Zeit verlassen.

Die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem am Montag wurde von blutigen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen begleitet. Dutzende Palästinenser wurden dabei getötet und mehr als 2400 verletzt.

Trump brach mit diplomatischem Konsens
Wegen des ungeklärten Status der Stadt galt es bisher als diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaft nicht in Jerusalem ansiedeln. Dadurch sollte vermieden werden, Jerusalem vor einer endgültigen Friedensregelung als alleinige Hauptstadt Israels anzuerkennen. US-Präsident Donald Trump brach mit diesem Konsens, auch Guatemala hat mittlerweile seine Botschaft verlegt. Sowohl in Rumänien als auch in Tschechien gibt es Bestrebungen, die Botschaften der Länder ebenfalls nach Jerusalem zu verlegen.

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