OÖ Stammtisch:

Mythen und Fakten rund ums umstrittene Glyphosat

Oberösterreich
26.04.2018 20:00

„Unkrautvernichter in der Landwirtschaft - flächendeckendes Gift?“ - Ein Thema, wie gemacht für den OÖ Stammtisch von „Krone“ und ORF! Das zeigte sich bei der Diskussion in Baumgartenberg, die sehr gut besucht war und dennoch fair geführt wurde. Von ihren Standpunkten rückten die Teilnehmer freilich nicht ab.

Der „Klosterhof“ in Baumgartenberg war beim Glyphosat-Stammtisch nicht nur bis auf den letzten Platz besetzt - er musste sogar bis ins Freie erweitert werden, damit alle Interessierten mit dabei sein konnten! Sehr zur Freude von „OÖ-Krone“-Chefredakteur Harald Kalcher und ORF OÖ-Programmchef Michael Trnka, die sich der Wortmeldungen aus dem Publikum kaum erwehren konnten. Die Experten am Podium hatten natürlich auch viel zu sagen: „Glyphosat wurde ursprünglich als Rohrreiniger patentiert“, wies Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000 auf die giftigen Inhaltsstoffe hin. Roland Achatz von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit hielt dagegen: „Es werden nur sichere Pflanzenschutzmittel zugelassen, wir haben bei 94 Prozent der Produkte keine Rückstände gefunden.“

20 Prozent verzichten
Pflanzenbauexperte Hubert Köppl (LWK) räumte mit einem Mythos auf: „Mittel wie Glyphosat kommen vor dem Anbau zum Einsatz, werden gar nicht direkt auf die Nutzpflanzen gesprüht.“ Eine klare Schützenhilfe für die vielen Landwirte im Publikum und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger: „Beim Anbau können sich Pilze, Bakterien und Viren vermehren - davor wollen wir die Pflanzen schützen. Damit am Schluss die Qualität am Teller liegt, die erwartet wird.“

Qualität misst dagegen Franz Waldenberger von BIO Austria am Fehlen von Glyphosat: „Das ist keine Spinnerei mehr, wenn 20 Prozent der Bauern darauf verzichten. Sie zeigen - es geht! Und zwar mit geeigneten Sorten, Fruchtfolgen und mechanischem Entfernen von Beikräutern.“ Klaus Strasser vom Siedlerverband appellierte dagegen an die Hobby-Gärtner, Glyphosat nicht zu verwenden: „Wir haben nicht den Druck der Landwirte, wir sollten deshalb mit gutem Beispiel vorangehen und ohne Chemie auskommen!“

Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung

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